Schikanen gegen Soldaten nicht hinnehmbar
Gerd Höfer, Präsident des Reservistenverbandes, wendet sich energisch gegen die Straftäter, die Angehörige von Soldaten im Einsatz durch Pöbeleien oder anonyme Anrufe schikanieren und sogar in Wohnungen von Soldaten einbrechen. "Diese Art der Missbilligung ist schlimmer als Mobbing. Deutsche Soldatinnen und Soldaten riskieren ihr Leben im Einsatz und verdienen unbedingte gesellschaftliche und verbandspolitische Solidarität. Die Schikane und Bedrohung von Soldaten und ihren Angehörigen ist sowohl gesellschaftlich als auch verbandspolitisch nicht hinnehmbar."
Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, bezeichnete die Täter als "Wirrköpfe" und "angebliche Antimilitaristen, die zynisch mit den Gefühlen von Angehörigen spielen." Die sicherheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Elke Hoff, verurteilt den respektlosen Umgang mit den Soldaten und fordert gründliche Aufklärung durch die Staatsanwaltschaft sowie strafrechtliche Verfolgung.
"Gegen eine solch gezielte Strategie der Verunsicherung müssen wir ein Zeichen der Solidarität setzen", sagt Gerd Höfer. Der Reservistenverband macht daher auf die Aktion "Gelbe Schleife" aufmerksam. Es handelt sich um ein zeitloses Symbol für die Anteilnahme der Bürger am Schicksal der deutschen Soldaten. Sie steht für Solidarität mit ihnen.
Die Geschichte der gelben Schleife
Das Symbol der gelben Schleife entstammt einem amerikanischen Musikmarsch, den Tony Orlando im Jahr 1917 geschrieben hat: "Tie A Yellow Ribbon Round The Ole Oak Tree" (englisch: "Binde eine gelbe Schleife um die alte Eiche"). Das Lied erzählt von einem Soldaten aus Georgia, der im 19. Jahrhundert in den amerikanischen Bürgerkrieg zieht. In einem Brief bittet er seine Frau, sie solle ein gelbes Tuch in die alte Eiche binden, wenn sie ihn noch liebe. Als der Mann nach langer Gefangenschaft nach Hause zurückkehrt, erwarten ihn an der Eiche Hunderte gelber Schleifen. Mit der gelben Schleife hatten US-amerikanische Bürger während des Zweiten Golfkriegs 1991 ihre Solidarität mit ihren Soldaten im Irak bekundet. Inzwischen steht die gelbe Schleife offiziell auch für die Solidarität und Unterstützung deutscher Soldatinnen und Soldaten, Reservisten und deren Familien und verhilft der Arbeit der Streitkräfte zu der Aufmerksamkeit, die sie verdient.
Monica Melloh, die Initiatorin der Aktion in Deutschland, bietet die gelbe Schleife als Anstecknadel und auf zahlreichen Accessoires übers Internet an. Ein Teil des Erlöses geht nach eigenen Angaben an die Aktion "Lachen Helfen" und ans Soldatenhilfswerk der Bundeswehr.
Barbara Damm
Bild oben: Die gelbe Schleife steht sichtbar
für Solidarität mit den Soldaten
(Foto: Eckhard Schwabe)
Bild unten: Gerd Höfer ist Präsident
des Reservistenverbandes
(Foto: Archiv VdRBw)