Schnappschuss statt grinsender Gruppe
Denn Fotos von der Größe einer Briefmarke oder Berichte über lange zurückliegende Veranstaltungen animieren den Leser eher, den Reservistenreport aus der Hand zu legen, statt sich über die Aktivitäten in seiner und den 15 übrigen Landesgruppen zu informieren. Gleiches gilt für die Berichterstattung im Internet. "Mir ist bewusst, dass Sie ehrenamtlich tätig sind und auch die Redakteure ihre Berichte in der Freizeit verfassen. Doch als Verantwortliche für die Landesseiten sind Sie dafür zuständig, ein attraktives Produkt abzuliefern", sagte Referent Marc Angerstein. Der Medienprofi ist selbst Reservist und lehrt unter anderem an der Akademie für Information und Kommunikation (AIK) der Bundeswehr in Strausberg.
Die Nachricht ist kein Wetterbericht
Die Lösung, so Angerstein, liege in kurzen, auf den Punkt gebrachten Texten. "Trauen Sie sich, zu redigieren und jedes überflüssige Wort zu streichen. Werben Sie bei den Redakteuren, die Ihnen die Texte anliefern für diese Maßnahme. Nur so haben Sie eine Chance, gelesen zu werden." Dass sich eine RK bei bestem Sommerwetter zum Schießen trifft oder welche Ehrengäste anwesend waren, habe mit der eigentlichen Nachricht wenig zu tun.
Die grinsende Gruppe will niemand sehen
Viel wichtiger, um den potenziellen Leser für einen Text begeistern zu können, sind gute Bilder. "Das statische Bild der 15-köpfigen Gruppe freut vielleicht diese 15 Leute. Aber was ist mit den anderen 115.000 Lesern?", fragte Angerstein. Schlussfolgerung: Action statt Gruppenfoto. Weiter ermunterte der Medienprofi die Pressereferenten und Internetbeauftragten, die verbandstypischen Befindlichkeiten hinter die eigentlichen Geschichten zurückzustellen. Ein dazu passender Foto-Workshop und ein Update in Sachen Social Media rundeten das vom Verband organisierte Seminar ab.
Bild oben:
Für dieses Gruppenfoto hätten wir die Seminar-Teilnehmer
in Reih und Glied aufstellen können. Haben wir aber nicht.
(Foto: Ralf Wittern)