Schüler erleben Sicherheitspolitik hautnah
Rund 430 Gäste haben bei den Königsbronner Gesprächen die Rede der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen erlebt – wir berichteten. Unter ihnen auch Schüler, die darauf brannten, der Ministerin ihre Fragen zu stellen. An den beiden Kongresstagen waren Gymnasiasten und Realschüler aus Heidenheim, Ellwangen und Oberkochen dabei.
Schüler beeindruckt von lockerer Verteidigungsministerin
"Ich war ganz schön aufgeregt", sagte Julian Thombor vom Hariolf-Gymnasium. "Hätte ich meine Frage von einem Zettel abgelesen, hätte ich alles falsch gemacht." Also hat der 17-Jährige seine Frage nach einer gemeinsamen europäischen Streitkraft frei formuliert. Und war mit der Antwort der Verteidigungsministerin zufrieden: "Sie ist natürlich eine Politikerin und ein Profi. Aber sie ist ganz gut auf meine Frage eingegangen." Von der Leyen hatte geantwortet, dass die europäische Verteidigungspolitik bisher wenig abgestimmt sei. Das müsse in Zukunft besser werden, um Fähigkeiten zu bündeln. Eine Klassenkameradin fragte, wie es für von der Leyen gewesen war, als erste Frau an der Spitze des Verteidigungsministeriums zu stehen. "Ich habe nicht gedient, also musste ich erst einmal die Dienstgrade lernen", lachte die Ministerin.
"Was macht die Bundeswehr zu einem besonderen Arbeitgeber?" wollten die Schüler wissen. Sie erfuhren, dass die Bundeswehr eine Vielfalt an Berufen anbietet und dass diese Berufe alle einer Sache dienten: "dem Einsatz für den Frieden", sagte von der Leyen. "Das war sehr interessant für uns, gerade nach dem Abi stellt sich für uns die Frage, ob die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber ist", so Moritz Häußler, Gymnasiast aus Heidenheim.
"Wissen mehr über Cyber-Sicherheit als mancher Erwachsener"
Auch in den Gesprächsrunden am Samstagvormittag mischten die Schüler mit. Simeon Schaub vom Ernst-Abbe-Gymnasium zum Thema Cyber-Sicherheit: "Wir machen uns sehr wohl Gedanken über Sicherheit, wenn wir unsere Handys benutzen. Wir sind nicht so sorglos, wir wissen mehr über das Thema als mancher Erwachsene", so der 15-jährige Gymnasiast zu den Anwesenden, nachdem die Schüler direkt vom Moderator zum Thema Datensicherheit angesprochen wurden.
Die Schüler haben sich mit ihren Lehrern auf die Königsbronner Gespräche vorbereitet. Martina Schlipf vom Hariolf-Gymnasium: "Die Königsbronner Gespräche sind ganz wichtig für die Jugendlichen. Sie sind eine der wenigen Möglichkeiten, bei denen die Schüler einen Politiker oder eine Ministerin hautnah erleben dürfen, also Menschen, die sie nur aus der Presse kennen." Ob die Schüler jetzt nach dem Kongress eine Note besser bekämen? "Sie hätten's gern!", lachte sie.
Schirmherrschaft für Lachen helfen e.V.
Die Gesprächsreihe im Süden Deutschlands ist aber nicht nur die bürgernahe, sicherpolitische Bühne, sondern auch Plattform für Partner. So übernahm Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nach ihrer Rede am Freitagabend die Schirmherrschaft für Lachen helfen e.V., eine Initiative deutscher Soldaten und Polizisten für Kinder in Krisengebieten.
Gemeinsame Veranstaltung
Die Königsbronner Gespräche sind eine gemeinsame Veranstaltung des Reservistenverbandes, der Karl-Theodor-Molinari-Stiftung – dem Bildungswerk des Deutschen BundeswehrVerbandes – und der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS). Gastgeber sind Verbandspräsident Roderich Kiesewetter MdB und André Wüstner, Vorsitzender des BundeswehrVerbandes, der die Karl-Theodor-Molinari-Stiftung vertritt.
Dank an ehrenamtliche Helfer
Unterstützt wurde die Veranstaltung von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern aus den regionalen Reservistenkameradschaften und durch den Reservistenmusikzug Ulm.
Bild oben:
Verbandspräsident Roderich Kiesewetter MdB (Mitte)
und Thomas Strobl MdB zusammen mit den Schülern
des Werkgymnasiums aus Heidenheim. (Foto: Ralf Wittern)
Bild Mitte:
Die Ministerin im Blick: Ein Schüler des Hariolf-Gymnasiums
macht bei den Königsbronner Gesprächen Handy-Aufnahmen
von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. (Foto: Ralf Wittern)
Bild unten:
Am Rande der Königsbronner Gespräche übernahm
Ursula von der Leyen die Schirmherrschaft für Lachen helfen e.V.
(Foto: Ralf Wittern)