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Seminar für junge Reservisten




Erstmals – und dies sei vorweggenommen sehr erfolgreich – wurde als Pilotseminar für den Verbandsbereich II ein Seminar für Reservisten bis zum Lebensalter von 30 Jahren durchgeführt. Der Leitende der Veranstaltung, Oberstleutnant d.R. Thomas Roth, stellvertretender Landesvorsitzender und Beauftragter sicherheitspolitische Arbeit, war nicht nur Ideengeber sondern auch Leitender dieses Seminars. Umgesetzt wurde diese Idee durch den Sachgebietsleiter sicherheitspolitische Arbeit in der Bundesgeschäftsstelle, Volker Jungk. Ein Spiegelbild der hohen Motivation: alle gemeldeten Teilnehmer waren anwesend.
Aus den in Weisungen und Richtlinien vorgegebenen Themenfeldern wurden "Transformation der Bundeswehr", "Energiesicherheit" und "Auslandseinsätze" behandelt. Bewusst ausgewählt, um dem komplex zusammengewürfelten Teilnehmerkreis zumindest jeweils ein Thema seiner Interessenlage anzubieten.
Nach der Einführung in das Seminar, einer Vorstellungsrunde mit Formulierung der Erwartungshaltung, referierte der Jugendoffizier Wehrbereichskommando II aus Saarlouis, Kapitänleutnant Jens Ruschmaritsch, zum Thema: "Der Mensch im Zentrum der Transformation – Eine Herausforderung für die Streitkräfte". Wie er selbst bekannte, war diese Themenstellung zunächst einmal eine Herausforderung an ihn selbst. Eingehend behandelte er daher die Transformation an und für sich, stellte die "Neue Bundeswehr" mit den OrgBereichen mit ihren Aufgaben sowie Ausrüstung, die vernetzte Operationsführung vor und streifte dabei die Herausforderungen, die dies an den Soldaten von heute stellt und erwähnte die Frauen in den Streitkräften.
Die sichere Energie-Zukunft
Das sehr komplexe Thema Energiesicherheit – durch den stellvertretenden Chefredakteur des Praxis-Handbuches Energiesicherheit, Jürgen Rosenthal, vorgetragen – steht auf der politischen Tagesordnung ganz weit oben. Die Bundesrepublik Deutschland ist eine exportorientierte Industrienation, allerdings auf umfangreiche Rohstoffimporte angewiesen. Deutschland ist, wie auch Europa, insbesondere bei Erdöl und Erdgas in hohem Maße auf Energieimporte angewiesen.
Der Vortrag "Energieversorgung für Deutschland – auch in Zukunft sicher?" beleuchtete umfassend die Energieversorgung und zeigte die Risiken bei der Energiesicherheit auf. Der Begriff Energiesicherheit deckte ein weites Spektrum ab. Er steht für verlässliche Vertragsbeziehungen mit den Energierohstofflieferländern, zeigt die Risiken beim Transport der Rohstoffe nach Deutschland auf und weist auf die Teilnahme der Bundeswehr an Operationen der NATO und EU zur Sicherheit dieser Transportwege, vor allem auf dem Seeweg, hin. Energiesicherheit heißt aber auch, wie viel Rohstoffreserven an fossilen Energieträgern sind in Deutschland und weltweit für welchen Zeitraum noch verfügbar, und wo und was sind die Alternativen.
In Zeiten wachsender Unsicherheiten in einer Vielzahl von Förderländern werden Fragen nach einem tragfähigen Energiekonzept nicht mehr nur national, sondern längst auch über Landesgrenzen hinweg diskutiert. Ein möglichst breit gefächerter Energiemix ist die beste Risikoversicherung gegen extreme Entwicklungen an den internationalen Energiemärkten. Kein Energieträger kann allein die Versorgung sichern.
Energiesicherheit stellt auch die Frage nach der Betriebssicherheit von Kraftwerken und Energieanlagen aus technischer Sicht, aber auch unter dem Eindruck von terroristischen Bedrohungen und auftretenden Naturkatastrophen. Ein wichtiger weiterer Punkt ist das sich ändernde Klima und die zu erwartenden Folgen für Klima und Energiesicherstellung.
Dieser Vortrag sollte dazu beitragen, im Rahmen der Kampagne des Reservistenverbandes zur Energiesicherheit, und als Teil des "Seminars zu aktuellen Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik", jungen Reservisten bei den Bemühungen zur konstruktiven Verbandsarbeit Informationen und Anregungen bei diesem wichtigen Thema zu geben, und sie zusätzlich mit der Thematik vertraut zu machen.
Facettenreich dargestellt: die Chancen für Afghanistan
Der Beauftragte für Sicherheitspolitik der Landesgruppe Sachsen, Oberstleutnant a.D. d.R. Lutz Kleintges, gab am Samstag  eine sehr differenzierte Sichtweise auf die Probleme, die sich im Zusammenhang mit dem ISAF-Einsatz in Afghanistan für einen Soldaten ergeben könnten. In anschaulichen Bildern wurden die Probleme und die Chancen für Afghanistan und seine Bevölkerung dargestellt. Oberstleutnant Kleintges vermittelte sie mit einer sehr facettenreichen Sichtweise, die er aus seinem Einsatz 2008 gewonnen hatte. Dem Zuhörer wurde deutlich, dass die Medien in Deutschland nur einen sehr kleinen Ausschnitt und teilweise eine sehr einseitige Sichtweise der Situation in Afghanistan übermitteln. Dazu gehörte auch die Betrachtung der Ergebnisse der ressortübergreifenden Zusammenarbeit in Afghanistan im Rahmen des Wiederaufbaus der politischen und wirtschaftlichen Strukturen sowie der Infrastruktur des Landes. Die Darstellung der unterschiedlichen Bedrohungen für die ISAF Soldaten und die Bedrohungsanalyse rundeten den Vortrag ab.
Frostige Temperaturen bei Exkursion in Hohlgänge
Entspannung bot die militärhistorische Exkursion zum Festungswerk Gerstfeldhöhe, größtes der insgesamt 11 A-Werke des Westwalls zwischen Aachen und Wissembourg. Bevor die Arbeiten 1940 zugunsten des Atlantikwalls eingestellt wurden, waren unter anderem vier Werkgruppen mit vier Kampfständen in zirca fünf Kilometer langen Hohlgängen vorangetrieben worden. Ein Kilometer davon, gefüllt mit Modellen, Waffen, Fahrzeugen und Gerät, ist heute bei frostigen Temperaturen von durchgehend 9° C zu besichtigen.
Nach dem Kurzvortrag durch den Inspizienten beorderungsunabhängige, freiwillige Reservistenarbeit, Oberst Anton M. Söllner – er ließ es sich nicht nehmen, von einer anderen Veranstaltung in Rheinland-Pfalz kommend, bereits am Samstag Abend zu den "jungen Reservisten" zu stoßen und mit diesen im Rahmen des Kameradschaftsabends lebhaft zu diskutieren – waren die Teilnehmer selbst gefragt. In drei Arbeitsgruppen wurde das Seminar reflektiert. Konstruktiv kritisch wurden die Arbeitsergebnisse vorgetragen, wobei deutlich sichtbar wurde, dass die gewählten Sprecher aus dem universitären Bereich kamen. Teilnehmer, aber auch Veranstalter haben viel dazugelernt. Einhellig – und das spiegelt der durch jeden Teilnehmer ausgefüllte "Feedback-Bogen" – wird das Seminar weiterempfohlen und sollte daher im Programm beibehalten werden.
Besonderer Dank gilt dem Landesvorsitzenden Rheinland-Pfalz, Dr. Walter Altherr, der nach anstrengendem eigenen Landesseminar beim ZDF mehrere Stunden intensive Gespräche mit den Teilnehmern führte.

Text: Jungk, Rosenthal, Kleintges

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