Um ihre Aufträge erfüllen zu können, setzt die Bundeswehr verstärkt auf den Einsatz von Reservistinnen und Reservisten. Und die Reserve steht bereit: Denn auch hier ist das Interesse und die Bereitschaft, einen Reservistendienst zu leisten, in den vergangenen Jahren gestiegen. Das zeigt unter anderem die Anzahl der Stellen für Reservistinnen und Reservisten. 4.500 sind es in diesem Jahr. Eine Aufstockung auf 6.000 fordert der Präsident des Reservistenverbandes, Oberstleutnant d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB.
Eine Stelle für Reservisten bedeutet 365 Übungstage im Jahr. Das heißt, im Mittel könnten im nächsten Jahr jeden Tag 6.000 Reservisten Dienst leisten. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren es noch 2.500 Stellen. Diese hatten bei Weitem nicht ausgereicht, weshalb die Reservistenstellen in den vergangenen Jahren kontinuierlich aufgestockt wurden.
Aber: Durch den Corona-Einsatz werden aktuell zahlreiche Dienstleistungstage aufgezehrt. Knapp 25.000 Reservistinnen und Reservisten haben sich seit vergangenem März freiwillig gemeldet, um zu unterstützen. Mehr als 11.000 wurden zu einer Dienstleistung herangezogen.
„Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung der Reserve für die Bundeswehr“, sagt Sensburg. Denn oftmals seien Reservistinnen und Reservisten die bei der Bundeswehr dringend benötigten Spezialisten – derzeit ganz besonders im Bereich des Sanitätsdienstes. „Zivilberufliche Qualifikationen und militärische Erfahrung machen die Reserve unverzichtbar für die Bundeswehr. Um Fachkräfte aus diesem Pool noch leichter für den Dienst in den Streitkräften gewinnen zu können, sollten die Reservistendienststellen auf 6.000 angehoben werden. So schaffen wir eine Win-Win-Win-Situation – für die Bundeswehr, für die Dienstleistenden und für die zivilen Arbeitgeber, die in vielen Fällen von den hochwertigen Qualifizierungsangeboten der Bundeswehr profitieren“, so Sensburg weiter.