Mehr als drei Jahre wurde geplant, immer wieder verschoben – nun hieß es endlich: Raus auf die Bühne! Publikum! Applaus! Überraschte Gesichter! Denn wer sich bei der KlangReserve in der Hildesheimer Innenstadt auf dröge Marschmusik eingestellt hatte, wurde eines Besseren belehrt.
Die Reservistenmusikzüge Niedersachen und Weser-Lippe, das Marine-Orchester Hamburg und die Big Band Rheinland erfüllten zwei Tage lang die ganze Stadt mit einem abwechslungsreichen Repertoire aus Film-, Pop- und Militärmusik. Platzkonzerte in der ganzen Fußgängerzone lenkten die Aufmerksamkeit auf die Menschen in Uniform. „Musik ist eine Brücke zu den Menschen, wir wollten diese Seite der Bundeswehr in die Öffentlichkeit tragen und sagen: Schaut her, auch das kann Reserve bedeuten. Das ist uns mit der KlangReserve definitiv gelungen“, sagt Hauptmann Thomas Andreas, Dirigent des Reservistenmusikzuges Niedersachen und als Beauftragter des Präsidiums für Reservistenmusikzüge auch einer der Hauptorganisatoren der KlangReserve.
Mehr als ein Dutzend Konzerte gab es kostenlos in Hildesheim zu hören und kaum ein Passant kam umhin, stehen zu bleiben und eine Weile zu lauschen. Wer genauer wissen wollte, was es mit den Musikern auf sich hat, konnte sich gleich an die Kameradinnen und Kameraden an den Infoständen wenden, die an jeder Spielstätte zusätzlich aufgebaut waren. Und egal in welche Himmelsrichtung man sich an diesem Wochenende im Hildesheimer Zentrum bewegte, von überall her klangen Bläser, Percussions und kräftige Stimmen.
Großes Finale mit 90 Musikern
Ihre geballte Kraft entfaltete sich beim Abschlusskonzert: Mehr als 90 Musiker kamen zum großen Finale auf der Bühne am Hildesheimer Marktplatz zusammen, sie alle freuten sich nach den zahlreichen Platzkonzerten auf das große, gemeinsam gespielte Finale. Hunderte Zuschauerinnen und Zuschauer aus Hildesheim und Umgebung verfolgten die KlangReserve. Eva Gröning etwa, die mit ihrer Tochter zu Besuch in Hildesheim war und vor der Bühne ordentlich mitfieberte: „Wir sind zufällig hier in Hildesheim und sind absolut begeistert von der Musik. Die Eröffnung mit dem Gebet für die Ukraine am Freitag war sehr berührend. Das führt einem auf besondere Weise vor Augen, wie wichtig das Thema Verteidigung ist.“
Für Thomas Andreas ist die KlangReserve ein Herzensprojekt – und ein großer Erfolg. „Unser Ziel war, es, der Reservistenmusik eine Bühne zu geben und gleichzeitig den Austausch unter den Musikern zu fördern.“ Er kündigt an: „Das wollen wir in Zukunft fortsetzen, die KlangReserve in Hildesheim wird nicht die letzte gewesen sein.“