Spätes Happy End nach Typisierungsaktion
Einer der 440 Freiwilligen, die sich in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei haben registrieren lassen, war Josef Alfes. Seine Gewebemerkmale stimmten exakt mit denen von Andy Kontz überein. Mit der Besonderheit, dass Andy Kontz nicht „mal eben um die Ecke“ im Siegerland wohnt, sondern in Sioux Falls im US-Bundesstaat South Dakota.
Im November 2013 hatte Kontz die Diagnose erhalten, an Leukämie des Typs AML erkrankt zu sein. Trotz Chemotherapie waren die Prognosen der Ärzte alles andere als gut, ohne Knochenmarkspende bestand so gut wie keine Überlebenschance. In den weltweiten Dateien fand sich kein passender Spender, der die Gewebemerkmale des 38 Jahre alten US-Amerikaners aufwies – bis sich Josef Alfes bei der Aktion der RK Hünsborn typisieren ließ.
Spender und Empfänger bleiben zunächst anonym
Um eine psychische Belastung bei Misserfolg zu vermeiden und zunächst den Verlauf der Genesung abzuwarten, bleiben Spender und Empfänger zunächst anonym. Erst zwei Jahre später erhielt Alfes die Anfrage der DKMS, ob die Informationen ausgetauscht werden sollen. "Ich habe gesagt, ich forsche nicht hinterher, die Initiative sollte von dem Empfänger ausgehen", sagte der 53-Jährige der Siegener Zeitung (Printausgabe).
Wie die Zeitung weiter berichtet, heiratete Kontz inzwischen seine Frau Billie – und: auch eine gemeinsame Tochter ist inzwischen auf der Welt, obwohl die Ärzte es nach den Chemotherapien für unmöglich gehalten hatten, dass die beiden Kinder bekommen können. Ihr Name: Addison-Josef.
Bild oben:
Oberstabsarzt Dr. Andrea Thielsch
Bei der Blutabnahme während der
Typisierungsaktion in Hünsborn.
(Foto: Kajo Jung)