Spendenaufruf: Rette ein Leben
Am Donnerstag, 18. Mai, gibt es deshalb eine Registrierungsaktion. Von 15.30 bis 18.30 Uhr kann sich jeder in der Jahnstraße 32 in 78234 Engen bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) registrieren lassen. Die DKMS hat über sieben Millionen Registrierungen weltweit und ist auch in Deutschland die größte Datei für potenzielle Stammzellenspender. Bei der Registrierung, auch Typisierung genannt, wird mit einem Wattestäbchen ein Wangenabstrich gemacht. Das geht schnell und tut nicht weh. Der DKMS entstehen bei jeder Neuregistrierung Kosten in Höhe von 40 Euro. Spender sind nicht dazu verpflichtet, diese Kosten zu tragen – die Bereitschaft dazu hilft jedoch, so wie Spendengelder generell.
Als Spender registrieren
Alexander Vögtle, Organisationsleiter der Kreisgruppe Baden-Südwest hat sich bereits zu seiner Bundeswehrzeit registrieren lassen. "Ich hoffe, dass wir möglichst viele mit dem Aufruf erreichen", sagt er. Deshalb hat er sich um Alternativen für die Registrierung gekümmert, denn „der Weg nach Engen ist für viele zu weit“. Der Ort liegt mitten im Schwarzwald, zwischen Villingen-Schwenningen und dem Bodensee, nahe der Schweizer Grenze. Vögtle hat die Universitätsklinik in Freiburg kontaktiert. Auch dort kann man sich typisieren lassen – montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr. Mit dem Codewort Julia geht es schneller. Die Daten werden zunächst in die klinikinterne Stammzelldatei aufgenommen und dann anonym an ein Zentralregister (ZKRD) weitergeleitet. Dieses koordiniert die Daten mit allen 26 Dateien in Deutschland, auch der DKMS. Sowohl beim Uniklinikum Freiburg als auch bei der DKMS kann man ein Registrierungsset für zu Hause anfordern. Wichtig ist bei allen Formen der Registrierung nur, dass man die grundlegenden Voraussetzungen erfüllt um Spender zu werden: Man muss zwischen 18 und 55 Jahre alt sein, darf nicht bereits in einer anderen Datei registriert sein und muss gesund sein.
Stammzellen spenden
Vögtle hat auch schon zweimal gespendet. Für einen achtjährigen Jungen, leider ohne Erfolg. Die Frage, ob die Stammzellenspende schmerzhaft sei, verneint er. Zumindest nicht für den Spender. Es sei wie fünf Stunden an der Dialyse, aber Schmerzen habe man höchstens vom Pieksen der Nadel. Damit meint Vögtle die periphere Stammzellenspende. Diese wird laut DKMS in über 80 Prozent der Fälle angewandt. Die Stammzellen werden dabei direkt aus dem Blut entnommen, was in der Regel vier bis acht Stunden dauert und entweder an einem oder an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gemacht wird. Es gibt aber auch Fälle, in denen sich diese Art der Stammzellenentnahme nicht anbietet. Laut DKMS ist das häufig der Fall, wenn die Patienten Kinder sind. Stammzellen, die aus dem Knochenmark entnommen werden, wachsen bei ihnen besser an. Die Knochenmarkspende findet unter Vollnarkose statt, dauert dabei aber nur eine Stunde. "Man muss sich mit dem Gedanken beschäftigen, dass man ein Leben rettet – dann ist alles aushaltbar", sagt Vögtle, "Wir dürfen nichts unversucht lassen um Julias Leben zu retten."
Bild oben: Logo der DKMS. (Quelle: DKMS)