„Stars and Stripes“ in Brühl – Streitkräftegemeinsamen Tagung in der FH für öffentliche Verwaltung
"Die Bundeswehr kann ohne Reservisten nicht auskommen!" Mit diesen Worten begrüßte Generalleutnant Johann-Georg Dora, Stellvertreter des Generalinspekteurs und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr, sein Publikum. Fast hundert Oberste, Kapitäne zur See und Oberstärzte der Reserve waren seiner Einladung zu einer streitkräftegemeinsamen Tagung in der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung gefolgt.
"Wir wollen Sie als wichtige Multiplikatoren in der Öffentlichkeit und als Mittler für die Bundeswehr in der Gesellschaft mit Informationen über Entwicklungen zu den Streitkräften versorgen, damit Sie diese Aufgaben kompetent wahrnehmen können," so Dora.
Folgerichtig erwartete die Teilnehmer ein dicht gedrängtes und anspruchsvolles Programm von großer Bandbreite. Konzeptionelle Weiterentwicklung, Personallage, neue Strukturen wie Einsatzführungsstab und ZMZ-Stützpunkte bestimmten die Tagesordnung ebenso wie aktuelle Projekte der Reservistenarbeit, Einsatzerfahrungen und das Spannungsfeld Reservist und Arbeitgeber.
Das Publikum erwies sich als kritisch fragend und konstruktiv fordernd. Mehr Pragmatismus und Realitätsnähe bei administrativen Verfahren, mehr Herz und Stil beim Umgang mit Arbeitgebern, schnellere Lösung von Problemen und zügigere Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen waren nachvollziehbare Forderungen. Deutlich zu spüren war, dass die Teilnehmer in zum Teil herausragenden Positionen in Wirtschaft, Verwaltung oder als Unternehmer ihren Mann stehen und willens sind, ihre Erfahrungen zum Wohl der Bundeswehr einzubringen.
Und es gibt viel zu tun: Der Erfüllungsgrad für Beorderungen (Soll: 95.000) liegt gerade einmal bei 40 Prozent. Die Aktualität des Datenbestandes für die Reserve ist unbefriedigend. Beförderungen ohne Beorderungen sind vom Denkansatz her einleuchtend, in der Realisierung aber ein hartes Stück Arbeit.
Das Thema "Reservist und Arbeitgeber" wird ein fordernder Schwerpunkt in Theorie und Praxis sein. Persönliche Erfahrungen von Tagungsteilnehmern und fundierte Studienergebnisse weisen hier den Weg.
Geduld ist ein wesentliches Merkmal für alle in der Reservistenarbeit Engagierten. Aber: "Jedes Schreckbild verschwindet, wenn man es fest ins Auge fasst." So zitierte Generalleutnant Dora Johann Gottlieb Fichte und versprach: "Auf Wiedersehen im nächsten Jahr mit konkreten Ergebnissen!"