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Strategie der Reserve: „Vision 2032 plus“




Symbolbild: Laut der neuen Strategie der Reserve soll es künftig regionale Ausbildungsstützpunkte geben.

Foto: Detlef Schachel

Strategie der Reserve

Mitte Oktober kommen Spitzenvertreter aus Bundeswehr, Politik und Verbänden zur Jahrestagung der Reserve in Berlin zusammen. Dabei wird Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer die neue Strategie der Reserve vorstellen. Diese zielt vor allem darauf ab, die Reserve künftig flexibler einsetzen zu können.

Größte Neuerung ist die Grundbeorderung. So sollen alle ausscheidenden Soldatinnen und Soldaten für sechs Jahre in die Reserve eingegliedert werden, um den zügigen Aufwuchs im Konfliktfall decken zu können. Die Reservistinnen und Reservisten sollen entsprechend ihrer Ausbildung in die Reserve überführt werden, um die während der Dienstzeit erworbenen Fähigkeiten am besten einbringen zu können. Aber: Beim Reservistendienst bleibt in Friedenszeiten das Prinzip der Freiwilligkeit unangetastet. Mit der neuen Strategie der Reserve wendet sich das Verteidigungsministerium daher auch gezielt an die Arbeitgeberseite. Unternehmen und Betriebe sollen motiviert werden, der Bundeswehr ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst regelmäßig für Reservistendienst zur Verfügung zu stellen.

Im Hinblick auf Reaktionsfähigkeit kommt dem Faktor Zeit eine besonders hohe Bedeutung zu, heißt es im Referentenentwurf. Zukünftig müssten große Teile der Reserve rasch eingesetzt werden können. Das stelle hohe Anforderungen an Verfügbarkeit von Personal, Material, Informationstechnik (IT) und Infrastruktur, an Ausbildungsstand, an die Verzahnung und Integration von aktiven und nichtaktiven Organisationselementen sowie an Führung und individuelle Einsatzbereitschaft.

Mindestausbildung für Einsatz in der Reserve

Mit einem neuen Ausbildungssystem sollen die Aktiven eine Mindestausbildung erhalten, um sie in der Reserve einsetzen zu können. Die Reservisten sollen vorzugsweise an den Wochenenden in regionalen Ausbildungsstützpunkten der Reserve ausgebildet werden. Zudem soll speziell für Reservisten ein zentraler Ausbildungsstützpunkt mitsamt Übungsplatz eingerichtet werden. Ferner sollen sich die Reservistinnen und Reservisten durch modulare Ausbildungen oder Fernlehrgänge in Übung halten. Zivilberufliche Qualifikationen sollen stärker berücksichtigt werden.

Die territoriale Reserve sowie Ergänzungs- und Ersatztruppenteile sollen künftig mit den gleichen Geräten und Materialien ausgestattet werden wie reguläre Einheiten. Auch sollen sie auf eine aufgabengerechte technische und bauliche Infrastruktur zurückgreifen können. Beorderte Reservisten sollen die gleiche persönliche Ausstattung erhalten wie aktive Kameraden, fasst die Redaktion der Bundeswehr zusammen.

Verlässlich verfügbar für heimatnahe Verwendungen

Eine möglichst große Zahl von Reservisten soll verlässlich verfügbar sein – das beinhaltet auch eine möglichst heimatnahe Verwendung. So können Reservistendienste auch in der Heimatregion geleistet werden, eine engere Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern zum Beispiel in der Ausbildung wird angestrebt. Zudem wird eine sogenannte Cyber-Reserve unter Einbindung ziviler Experten aufgebaut.

Prinzipiell gibt das Ministerium als Leitlinie vor: Reserve ist immer mitzudenken. „Die Reserve bildet das personelle Potenzial, das zur mittelbaren und unmittelbaren Unterstützung der Streitkräfte und deren Aufwuchsfähigkeit nötig ist. Dafür bedarf es insbesondere der entsprechenden materiellen und infrastrukturellen Ausstattung sowie logistischen Anbindung. Auf diese Weise […] ist die Reserve eine wesentliche Säule der Landes- und Bündnisverteidigung“, heißt es in dem Papier, an dem auch der Reservistenverband entscheidend mitgewirkt hat.

„Wir freuen uns, dass unsere Vorschläge in dieses wegweisende Papier eingeflossen sind“, sagt Oberst d.R. Oswin Veith MdB, Präsident des Reservistenverbandes. „Die Bundeswehr kann sich auf die Reserve und den Verband als loyaler Partner verlassen.“

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