Für eine starke Reserve: Strategiegespräch zur Weiterentwicklung
Regelmäßig treffen sich der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr und der Präsident des Reservistenverbandes zum Strategiegespräch. Beim jüngsten Termin Ende Januar ging es um den Ausbau der Zusammenarbeit, denn gemeinsames Ziel ist es, den anstehenden Herausforderungen mit einer starken, kriegstüchtigen Reserve begegnen zu können und deren Aufwuchsfähigkeit sicherzustellen.
Wichtiger denn je für die Durchhaltefähigkeit Deutschlands ist eine starke Reserve. Darüber sprachen Generalleutnant Andreas Hoppe und Prof. Dr. Patrick Sensburg.
Die Reserve spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen der Bundeswehr und ist unverzichtbar in der gesamtstaatlichen Sicherheitsstrategie. Sie wirkt dabei nicht nur in die Bundeswehr hinein, sondern auch in die Wirtschaft und die Bevölkerung. Nur durch eine intakte Reserve, das heißt mit Strukturen hinterlegt, materiell und personell ausgestattet und somit zu regelmäßigen Übungen befähigt, kann die Aufwuchs- und die Durchhaltefähigkeit der Bundeswehr sichergestellt werden.
Aufgrund der geostrategischen Lage kommt Deutschland eine besondere Rolle als Drehscheibe für militärische Operationen der NATO zu. Mensch und Material unserer Verbündeten müssen an die vorderste Verteidigungslinie gebracht und dabei gesichert und versorgt werden. Die Aufgaben der Bundeswehr im Rahmen der Gesamtverteidigung Deutschlands spiegeln sich im „Operationsplan Deutschland“ wider. Die Heimatschutzkräfte der Bundeswehr übernehmen dabei den Schutz verteidigungswichtiger Infrastrukturen.
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Die Reserve ist mehr als eine Unterstützung der aktiven Truppe, da sie auch eigenständig und voll umfassend Aufgaben wahrnimmt. Somit trägt sie nachhaltig zur Durchhaltefähigkeit bei. Vor diesem Hintergrund trafen sich Generalleutnant Andreas Hoppe, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr sowie Beauftragter für die Reserve im Verteidigungsministerium, und der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg, zum Strategiegespräch. Hoppe: „Mit dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr wissen wir einen verlässlichen Partner an unserer Seite, um die Aufwuchsfähigkeit mit einer einsatzbereiten und schlagkräftigen Reserve zu unterstützen.“
Wirtschaftsplan für 2026 auf der Zielgeraden
Der Wirtschaftsplan 2026 des Reservistenverbandes war ein zentrales Thema des Gesprächs. Er gewährleistet die zielgerichtete Planung und hinterlegt Vorhaben, insbesondere die Ausbildung von Reservisten, mit wesentlichen finanziellen Mitteln aus dem Verteidigungshaushalt. Mit einer Planungsvereinbarung zur Zielnachhaltung wird zwischen BMVg und Verband die gemeinsame Zielsetzung operationalisiert, um unterschiedliche qualitative Standards zwischen aktiver Truppe und der Reserve zu vermeiden. Hierdurch wird dem Leitgedanken „Ohne Reserve geht es nicht“ Rechnung getragen.
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„Die Reserve wird in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Verteidigungsarchitektur wahrnehmen. Als starker Partner der Bundeswehr unterstützt der Reservistenverband über die Dienstleistungen hinaus alle Reservistinnen und Reservisten lebenslang“, sagt Prof. Dr. Patrick Sensburg, Präsident des Reservistenverbandes. „Um noch effektiver zu werden, wird die Abstimmung mit der Bundeswehr in Zukunft noch enger werden und das begrüßt der Verband sehr.“
Heimatschutzregimenter bis April aufgestellt
Die Aufstellung der insgesamt sechs Heimatschutzregimenter verläuft planmäßig. Die bestehenden fünf Heimatschutzregimenter und die 42 Heimatschutzkompanien wachsen stetig an und werden bis April um ein sechstes Regiment erweitert. Die mit Reservisten und Reservistinnen besetzten Regimenter werden im Frieden durch einen teilaktiven Stab mit circa 20 aktiven Soldaten und Soldatinnen geführt, der vor allem Aufgaben im Bereich Personalmanagement, Ausbildung und Übungen, Materialbewirtschaftung wahrnimmt und so die Voraussetzungen für die schnelle Verfügbarkeit und hohe Einsatzbereitschaft schafft.
Die Regimenter wechseln zum 1. April in die Führungsverantwortung des Heeres und werden dort im Rahmen eines Appells am 14. März dem Kommando eines neu aufzustellenden Heimatschutzdivisionstabes unterstellt.
Insgesamt wird die Zusammenarbeit zwischen Verteidigungsministerium und Reservistenverband weiter intensiviert. Abstimmende Gespräche finden deshalb künftig vierteljährlich statt, um einen noch engeren Austausch sicherzustellen. Eine erste Bilanz zur Zielerreichung werden General Hoppe und Prof. Dr. Sensburg im Rahmen der Jahrestagung der Reserve am 10. und 11. Oktober 2025 in Berlin ziehen.
Der Beitrag stammt aus dem Bundeswehrmagazin „Ynside“.