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Tagesbefehl zu 65 Jahre Bundeswehr: „Besonderes für Deutschland geleistet“

Die Bundeswehr feiert ihr 65jähriges Bestehen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer würdigt die Geschichte der Bundeswehr „im Dienste der Sicherheit Deutschlands“.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Foto: Bundeswehr/Wilke

Soldatinnen und Soldaten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

Heute vor 65 Jahren ernannte der damalige Bundesminister für Verteidigung Theodor Blank die ersten Soldatinnen und Soldaten der neuen Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Dieser Tag gilt als Geburtsstunde unserer Bundeswehr.

Die Gründung der Bundeswehr 1955 markierte für die junge Bundesrepublik den Aufbruch in eine eigenverantwortliche Zukunft und gleichzeitig das Ankommen im Kreis der Demokratien des Westens. Die neuen Streitkräfte sollten dem Wesen dieses demokratischen, westlichen Deutschlands im sich einenden Europa entsprechen.

Die Bundeswehr wurde deswegen in bewusster Abgrenzung von der Wehrmacht und anderen Vorgängerarmeen aufgestellt. Parlamentarische Kontrolle, das Amt des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestags, die „Innere Führung“ als wertebasierte Richtschnur, die den Soldaten zum Staatsbürger macht – das waren und sind Elemente, die der Bundeswehr ihren damals neuen und bis heute einzigartigen Charakter geben.

Seit ihrer Gründung hat die Bundeswehr Besonderes für Deutschland geleistet:
Sie war im Kalten Krieg eine verlässliche Stütze für die Verteidigung im nordatlantischen Bündnis. Als Armee der Einheit bewältigten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gemeinsam die enorme Aufgabe, die NVA aufzulösen und Teile in die Bundeswehr zu integrieren. Feinde wurden Kameraden und Freunde, die Bundeswehr wurde zu einem Motor der Einheit.

Seit den 1990er Jahren steht die Bundeswehr auch außerhalb des Bündnisgebiets fest an der Seite unserer Partner – von den Luftoperationen im Balkan bis zu den intensiven Gefechten in Afghanistan und den heutigen Ausbildungsmissionen von Mali bis Irak.

In Naturkatastrophen leisteten die Soldaten und später auch Soldatinnen der Bundeswehr Außerordentliches, bei der Sturmflut in Norddeutschland 1962, beim Oderhochwasser 1997 so wie auch in diesem Jahr bei der Bewältigung der Corona-Pandemie.

Wir sind stolz auf diese Geschichte unserer Bundeswehr. Diese Geschichte bietet Orientierung, Anhalt und Vorbilder – denken wir nur an General Wolf von Baudissin, den geistigen Vater der Inneren Führung, an General Jörg Schönbohm, den Baumeister der Armee der Einheit oder an die Träger des Ehrenkreuzes der Bundeswehr für Tapferkeit. Auf Soldatinnen und Soldaten wie ihnen, auf ihrer und unserer Geschichte, gründet die Tradition der Bundeswehr.

Denn das Bild des Soldaten oder der Soldatin der Bundeswehr verharrt nicht beim Krieger und Kämpfer früherer Jahrhunderte. Treue, Tapferkeit, Gehorsam und Pflichterfüllung bleiben nur dann zeitlose soldatische Tugenden, wenn ihr Zweck in der Verteidigung von Freiheit und Demokratie liegt und wenn über ihren Einsatz im offenen, demokratischen Diskurs entschieden wird.

Diese gewandelte, demokratische Idee des Soldatentums hat sich in der Geschichte Deutschlands und der Bundeswehr bewährt. Unsere Soldatinnen und Soldaten und unsere zivilen Angehörigen der Bundeswehr haben gemeinsam eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben. Wir Deutschen leben in einem freien und sicheren Land. Nach sieben Jahrzehnten Frieden dürfen wir auch sagen: wir hatten nie erfolgreichere und zuverlässigere Streitkräfte als unsere Bundeswehr.

Heute, 65 Jahre nach der Ernennung der ersten Soldaten der Bundeswehr, hat der Bundespräsident junge Rekrutinnen und Rekruten in seinen Amtssitz eingeladen, damit sie dort im Beisein ihres Staatsoberhaupts den Diensteid schwören. Das ist ein bedeutendes Zeichen der tiefen Verbundenheit von Bundeswehr und Gesellschaft. Es ist ein besonderes Zeichen der Anerkennung für 65 erfolgreiche Jahre der Bundeswehr im Dienste der Sicherheit Deutschlands und damit Ansporn, in unseren Anstrengungen nicht nachzulassen. Es bleibt unser gemeinsamer Auftrag, dafür zu sorgen, dass die Bundeswehr auch in Zukunft Deutschlands Freiheit und Sicherheit gewährleisten kann.

Dafür leisten wir unseren Dienst. Dafür setze ich mich mit aller Kraft ein. Ich zähle dabei auf Ihr Können, Ihre Einsatzbereitschaft und Ihre Entschlossenheit.

Herzlich
Ihre

Annegret Kramp-Karrenbauer
Bundesministerin der Verteidigung

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