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Taktik in Unna: Mit „Glückauf“ zur Entscheidungsfindung




Grundlagen der Taktik bekamen die 21 Teilnehmer beim Seminar in Unna vermittelt.

Foto: privat

Gruppenbild mit allen Teilnehmern in der Glückauf-Kaserne.

Foto: privat

taktik

Zum Grundlagenseminar Taktik für Reserveoffiziere und Unteroffiziere mit Portepee hat die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen nach Unna eingeladen. 21 Reservisten nahmen dieses Angebot gerne an und verbrachten ein Wochenende in der Glückauf-Kaserne. Das Ziel des Seminars war es, Grundlagen der Taktik zu legen, beziehungsweise vorhandene Kenntnisse aufzufrischen und der aktuellen Vorschriftenlage anzupassen.

Vor Ort wurden Sie zunächst von Major d.R. Olaf Grünner begrüßt. Zum Start in die eigentliche Ausbildung führte der gesamtleitende Taktiklehrer, Oberstleutnant d.R. Dr. Meik Vahl, eine allgemeine Vorstellungsrunde durch, in der die sehr unterschiedlichen Vorkenntnisse und Erwartungshaltungen abgeglichen wurden. Die sehr heterogene Zusammensetzung der Ausbildungsgruppe aus allen Teilstreitkräften – vom Flottillenarzt bis zum Zugführer eines Panzerzuges, vom Obergefreiten (Offiziersanwärter) bis zum Oberst in der zivil-militärischen Zusammenarbeit – wurde dabei offensichtlich. Ein Hauptmotiv der Teilnehmenden zog sich durch alle Dienstgradgruppen: Erkenntnisgewinn zur Führung von Streitkräften in der wieder zum Schwerpunkt gewordenen Landes- und Bündnisverteidigung. Dazu wurde zunächst eine Auffrischung zum Thema Stabsarbeit und militärische Symbole vermittelt, um in der Folge darauf aufbauen zu können.

Der Samstag startete thematisch mit den Grundlagen des Führungsverhaltens von militärischen Führern und dem Konzept der Auftragstaktik. Im Anschluss wurden die aktuellen Begrifflichkeiten zu Operationsarten und Gefechtshandlungen in Landoperationen vermittelt und diese zu älteren Begrifflichkeiten abgegrenzt. Den Teilnehmern wurden die Beiträge der einzelnen Truppengattungen aufgezeigt, die Bedeutung der Aufklärung, der Kampfunterstützung und von Feuer und Bewegung verdeutlicht. Für das Gefecht der verbundenen Waffen diskutierten die Teilnehmer die Koordination von Infanterie, Panzertruppen, Artillerie und Luftwaffe und erhielten Einblicke in deren Einsatzgrundsätze, um die Kräfte optimal einzusetzen. Dabei ging es im Schwerpunkt um die Einsatzgrundsätze der eigenen Truppen (blau) in der Verteidigung und die Einsatzgrundsätze eines potenziellen Gegners im Angriff (rot).

Als weitere Grundlage besprachen die Ausbilder mit den Teilnehmern die korrekte Vorbereitung und das Führen einer Lagekarte. Anhand der Lage „Wantewitz“ des Taktikzentrums des Heeres, gingen die Reservisten dann den Führungsprozess der Landstreitkräfte an. Der lange Ausbildungstag gipfelte zunächst offiziell in der Lagefeststellung, bevor sich im Anschluss beim Genuss des „Abschlussbieres“ weitere Diskussionen bis in die Nacht entwickelten.

Am Sonntag ging es weiter mit der Entscheidungsfindung nach Erhalt eines neuen Auftrages. Die Teilnehmer, gedanklich in der Lage eines Bataillonskommandeurs, mussten unter anderem in Arbeitsgruppen selbständig die Möglichkeiten des Handels in dieser Lage erarbeiten und grafisch darstellen. Die jeweiligen Vor- und Nachteile wurden gegeneinander abgewogen und die Lösung mit der größten Erfolgsaussicht als Entschluss des Bataillonskommandeurs abgeleitet. In diesem Zusammenhang wurde klar erkannt, dass Einfachheit und die besondere Berücksichtigung der Geofaktoren sowie das koordinierte Zusammenwirken mit den Kampfunterstützern der Schlüssel zum Erfolg in der beweglich geführten Verteidigung sind.

Beim abschließenden Mittagessen war die einhellige Meinung im Kreis der Teilnehmer, dass durch dieses Wochenende eine gute Grundlage gelegt wurde, die im Rahmen von weiteren Veranstaltungen ausgebaut werden sollte.

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