Rund 25 Reservisten haben beim Grundlagenseminar des Reservistenverbandes ihre Taktik-Kenntnisse aufgefrischt und vertieft. Die Reserveoffiziere und Unteroffiziere der Reserve mit Portepee kamen dazu an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München zusammen.
Die Lagefeststellung steht am Anfang des Führungsprozesses der Landstreitkräfte. So hat es jeder Reserveoffizier in seiner Ausbildung einmal gelernt. Die Komplexität einer militärischen Führungsaufhabe auf taktischer Ebene erfordert darüber hinaus umfassende Kenntnisse und Erfahrungen. Die beiden Dozenten, die Oberstleutnante a.D. Manfred Bettendorf und Jürgen Baumer, vermittelten nochmals systematisch die erforderlichen Grundkenntnisse. Dazu gehören die militärischen Symbole, um am Kartentisch fit zu sein, ebenso wie die Grundlagen der Truppenführung. Die Grundsätze des Führungsverhaltens oder das Wissen um Wesen und Voraussetzung der Anwendung der Auftragstaktik sind ebenfalls unverzichtbar.
Das ganze Spekturm auf dem Lehrplan
Im Unterrichtsgespräch zeigte sich auch, wie umfassend der Begriff „Taktische Aktivitäten“ definiert wird. Hier wurde das ganze Spektrum der verschiedenen Operationsarten veranschaulicht, die Hauptelemente des Gefechts wurden beschrieben und im Detail beleuchtet. In diesem Zusammenhang bekamen die Teilnehmer auch eine Einführung in die Grundlagen des Einsatzes der verbundenen Kräfte wie beispielsweise Panzertruppe, Panzergrenadiere und Artillerie.
Erfahrungen der Teilnehmer aus dem Truppenalltag flossen in Analyse und Bewertung stets mit ein. Die verschiedenen Unterrichte eröffneten zudem die Gelegenheit, die erforderlichen Fähigkeitsprofile der Truppe mit der aktuellen Struktur der Streitkräfte zu spiegeln. Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den NATO-Partnern bei den verschiedenen Operationsarten wurden ebenso thematisiert wie aktuelle Beispiele von Konfliktverläufen und den damit verbundenen Handlungsoptionen im taktischen Bereich.
Die einzelnen Phasen der Befehlsgebung
Nach dieser intensiven Vorbereitung waren die Teilnehmer für die Bearbeitung der Übungslage „Hohenhameln“ gut gerüstet. Am Beispiel der Kurzlage erklärten Bettendorf und Baumer den Führungsprozess und gingen intensiv auf die einzelnen Phasen ein. So führte etwa die Phase der Entscheidungsfindung zu einem logisch und analytisch hergeleiteten Entschluss, der erfolgversprechend für die weitere Führung des Gefechts war. Dieser Entschluss wurde ausgeplant und in Befehle und Maßnahmen umgesetzt. Abschließend wurde die Phase der Kontrolle mit unterschiedlichen Möglichkeiten erläutert.
Bei den beteiligten Reservisten hat das intensive Taktik-Wochenende vorhandene Kenntnisse aufgefrischt und bei vielen den Entschluss reifen lassen, auch bei den kommenden Weiterbildungen des Reservistenverbands auf diesem Feld am Ball zu bleiben.