Umfrage: Truppe scheinbar schlecht gerüstet
Von April bis Juli dieses Jahres haben sich an der Befragung im Internet 257 Interessierte beteiligt. Maßgeblich für die Einschätzung dürften die zahlreichen verwundeten und getöteten Soldaten in den zurückliegenden Monaten sein. In diesem Jahr fielen sieben Deutsche, etwa 30 wurden verwundet. Und mit jedem neuen Opfer des Krieges wird die Diskussion um die Ausrüstung lauter.
Im Juni antwortete die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag und ging dabei auf die Ausrüstung der deutschen Soldaten ein. Demnach verfügt das deutsche Einsatzkontingent mit seinen derzeit 4.590 Männern und Frauen – darunter sind 325 Reservisten – über 1.005 geschützte und 1.190 ungeschützte Landfahrzeuge. Zur Liste mit Verlinkungen zum Gerät geht es hier. Der Aufstellung kann entnommen werden, wie viele der Fahrzeuge mit Mitteln aus dem sogenannten Einsatzbedingten Sofortbedarf (ESB) beschafft worden sind. Das sind Haushaltsmittel zur schnellen Beschaffung für die Truppe im Falle von erkannten Defiziten.
Während des Herbert-Döllner-Seminars des Reservistenverbandes in Kooperation mit der Gustav-Stresemann-Stiftung Ende Juni in Bonn sagte Brigadegeneral Jörg Vollmer: "Die Ausrüstung für die Gefechte ist ausreichend. Alles was wir angefordert haben, wurde uns geliefert." Vollmer verwies darauf, dass es von den Verbündeten Luftunterstützung gibt, wenn sie benötigt werde. Er war neun Monate Regionalkommandeur der Deutschen im Norden Afghanistans.
Der Reservistenverband ist als Träger der freiwilligen Reservistenarbeit vom Bundestag unter anderem damit beauftragt, Mittler in sicherheitspolitischen Fragen zu sein. Deshalb ist der Verband daran interessiert, in dieser wichtigen Frage – rund um die militärische Ausrüstung der Bundeswehr – Sachinformationen zur Meinungsbildung zur Verfügung zu stellen. Bürger sollen nicht nach ihrem Bauchgefühl entscheiden müssen.
Zur vollständigen Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage: hier.
Neue Umfrage zu DVag gestartet
In der Internet-Rubrik "Sicherheitspolitik" hat der Reservistenverband eine neue Umfrage gestartet. Er möchte von den Reservisten wissen: "Hat der Ausfall von Dienstlichen Veranstaltungen (DVag) im Rahmen der freiwilligen Reservistenarbeit – zum Beispiel bei Wettkämpfen, Schießveranstaltungen und AGSHP – Auswirkungen auf Ihr Engagement als Reservist?"
Hintergrund ist, dass für das laufende Kalenderjahr 1.835 DVag geplant waren, davon sind 652 – also jede dritte DVag – ausgefallen. Der Reservistenverband hat davon immerhin 135 in sogenannte Vereinsveranstaltungen (VVag) aus eigenen finanziellen Mitteln umwandeln können. Aufgrund der anstehenden Sparmaßnahmen der Bundesregierung sucht der Reservistenverband nach langfristigen Lösungen, um das ehrenamtliche Engagement der Reservisten in der freiwilligen Reservistenarbeit auf hohem Niveau halten zu können. Die Umfrage soll ein ehrliches Stimmungsbild an den Verband liefern.
Detlef Struckhof
Bild: Ergebnis der Umfrage (Foto: dest)