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Unverzichtbare Tradition: Der Marsch zum Gedenken 2023

Auch in diesem Jahr fand der Marsch zum Gedenken am letzten Marschtag einen würdigen und ehrenvollen Abschluss mit einer Gedenkstunde am Ehrenmal der Bundeswehr im Verteidigungsministerium in Berlin.

Die Marschgruppe auf der letzten Etappe in Berlin

Marsch zum Gedenken

Geschafft! 119 Kilometer Marschstrecke liegen hinter den 154 Frauen und Männern, die in dieser Woche mit dem „Marsch zum Gedenken“ die Erinnerung an ihre verstorbenen Kameradinnen und Kameraden in die Öffentlichkeit getragen haben. Mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin endete am Donnerstag der sechste Marsch zum Gedenken. „Es freut mich sehr, dass sich der Marsch zum Gedenken als integraler Bestandteil der Erinnerungskultur der Streitkräfte entwickelt hat. Er sendet eine klare Botschaft des Gedenkens in den öffentlichen Raum, den gesellschaftlichen Diskurs und vor allem an die Hinterbliebenen“, sagte Staatssekretär Benedikt Zimmer bei seiner Rede. Und weiter: „Ich bin sehr dankbar, dass sie mit ihrem symbolischen Marsch auf diese besondere und sichtbare Weise ihr Mitgefühl, ihren Respekt und ihre Verbundenheit für die Gefallenen und Verstorbenen der Bundeswehr zum Ausdruck bringen. Und sie zeigen damit auch ganz deutlich, dass die Bundeswehr ihre Toten niemals vergessen wird. Wir vermissen sie“. Pascal Kober MdB, Stellvertreter des Präsidenten des Reservistenverbandes, appellierte: „Einerseits kann ich es verstehen, wenn es eine gesellschaftliche Scheu davor gibt Tod und Verwundung, diese existenzielle Dimension des Soldatenberufes auszusprechen. Aber wir sind es als Gesellschaft den Menschen, die als Soldatinnen und Soldaten dienen und ihren Angehörigen schuldig, dass wir sie mit den Konsequenzen ihres Berufes nicht allein lassen. Den Tod kann man nicht aus dem Weg räumen. Man muss ihn aushalten, man muss ihn ertragen.“ Weiterhin betonte Kober: „Wer will, dass Soldatinnen und Soldaten alles geben im Dienstalltag und erst recht im Ernstfall, bei Gefahr für Leib und Leben, muss durch seine Führung erkennen lassen, dass er in jeder Uniform auch einen Menschen sieht – den Menschen sieht“.

Die Marschstrecke führte an vier Tagen vom Truppenübungsplatz Lehnin über den Wald der Erinnerung bei Potsdam nach Berlin, vorbei am Reichstagsgebäude und dem Brandenburger Tor zum Ehrenmal der Bundeswehr am Bendlerblock. Dort fand der Marsch mit einer feierlichen Kranzniederlegung seinen Abschluss.

Der Präsident des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V., Prof. Dr. Patrick Sensburg, ist von der Wichtigkeit des Marsches zum Gedenken tief überzeugt: „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich der Marsch zum Gedenken zu einer festen Institution innerhalb der Veteranencommunity entwickelt hat. Jahr für Jahr marschieren Soldatinnen und Soldaten, Reservistinnen und Reservisten gemeinsam in Erinnerung an gefallene und verstorbene Kameradinnen und Kameraden. Der Marsch zum Gedenken ist dabei etwas ganz Besonderes. Er verbindet die Marschierenden untereinander, da körperliche Strapazen und Emotionen gemeinsam durchlebt und verarbeitet werden. Und genau das macht Kameradschaft aus. Er verbindet aber auch die Familien und Freunde und die Marschierer. Ich danke allen Organisatorinnen und Organisatoren, die den Marsch auch in diesem Jahr möglich gemacht haben. Erinnerung verbindet!“

Hintergrund:

Die Idee für den Marsch stammt von der Reservistenarbeitsgemeinschaft Military Brotherhood Germany (RAG MBG) im Reservistenverband, die ihn 2018 initiierte. „Dieser Marsch zum Gedenken ist auch deshalb etwas ganz Besonderes, weil er aus Kameradschaft heraus erwachsen ist. Die RAG Military Brotherhood Germany hat sich im wahrsten Sinne des Wortes auf den Weg gemacht, unterstützt durch den Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. und das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr. Er ist ein wichtiges Zeichen“, sagte der Stellvertretende Präsident des Reservistenverbandes zum Marsch selbst. In Gedenken an 116 Gefallene der Bundeswehr und zusätzlich für alle seit 1956 infolge der Ausübung ihres Dienstes 3377 ums Leben gekommenen Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeitenden marschierten 154 Aktive sowie Reservistinnen und Reservisten in diesem Jahr gemeinsam 116 Kilometer und 3377 Meter. Dabei trugen sie die Namensbänder der Toten.

 

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