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Der Ver­band der Re­ser­vis­ten der Deut­schen Bun­des­wehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mit­glie­der. Wir ver­tre­ten die Re­ser­vis­ten in allen mi­li­tä­ri­schen An­ge­le­gen­hei­ten.

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Die Re­ser­ve

Un­ter­stüt­zungs­ba­tail­lon Ein­satz 1 übt in Eng­land

Sie­ben Re­ser­vis­ten des Un­ter­stüt­zungs­ba­tail­lons Ein­satz 1 haben in Eng­land ge­mein­sam mit dem 3rd Ba­tal­li­on des Royal An­gli­an Re­gi­ment geübt. Nach einer stür­mi­schen An­rei­se er­leb­ten die deut­schen Gäste ein lehr­rei­ches Wo­chen­en­de auf dem Trup­pen­übungs­platz Leek and Upper Hulme. Ein Er­leb­nis­be­richt.

"Care under fire"-Vor­füh­rung: Die bri­ti­schen Ka­me­ra­den wei­chen unter Ne­bel­schutz aus.

Foto: UstgBt­lEins 1

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Risk to life“ nennt der bri­ti­sche Wet­ter­dienst das, was ge­ra­de pas­siert. Wir – sie­ben Sol­da­ten des Un­ter­stüt­zungs­ba­tail­lons Ein­satz 1 aus Ol­den­burg – sind im Fähr­ha­fen von Har­wich, auf dem Weg zu einem Übungs­wo­chen­de des 3rd Bat­ta­li­on Royal An­gli­an Re­gi­ment. Es schüt­tet aus Kü­beln und wird nicht rich­tig hell. Sturm­bö­en peit­schen um un­se­re Fahr­zeu­ge. Vier Stun­den Fahrt nach Staf­ford­shire im Peak Dis­trict Na­tio­nal Park bei Man­ches­ter lie­gen noch vor uns. Wir sehen uns an und fra­gen uns, was für eine Übung das wohl wer­den wird.

Die Part­ner­schaft zwi­schen dem Un­ter­stüt­zungs­ba­tail­lon Ein­satz 1 und dem 3 Royal An­gli­an, zwei Re­ser­vis­ten­ba­tail­lo­nen der leich­ten In­fan­te­rie, ist ein­ma­lig in der Re­ser­ve der Bun­des­wehr. Sie be­gann 2021. Die Bri­ten waren schon bei uns bei einer Übung in Ber­gen, jetzt sind wir dran. Ei­gent­lich ist es eine Ehre, dafür aus­ge­wählt ge­wor­den zu sein. Ei­gent­lich. Wäre da nicht diese kras­se Wet­ter­la­ge – in der Tat auch zu krass für die Bri­ten. Wäh­rend der Fahrt zum Trup­pen­übungs­platz Leek and Upper Hulme, schla­gen die La­ge­mel­dun­gen ein: Wegen der Un­wet­ter­war­nung rei­sen die Bri­ten heute nicht mehr an. Wir sind aber ganz früh dran und nur noch eine Stun­de ent­fernt. Also wei­ter. Bäche über­flu­ten Stra­ßen, Pfüt­zen wer­den zu klei­nen Tei­chen. Kurz bevor es ins Hoch­land des Trup­pen­übungs­plat­zes geht, ver­sperrt uns ein klei­ner Fluss­lauf, der die Stra­ße kreuzt, den Weg. Wir kom­men mit un­se­ren Fahr­zeu­gen noch durch. Ein Klein­wa­gen, der uns ent­ge­gen­kommt, hat nicht so viel Glück und bleibt lie­gen. Auf der Höhe sind wir dann die ein­zi­gen, die an­ge­kom­men sind. Und so kommt es, dass das Un­ter­stüt­zungs­ba­tail­lon Ein­satz 1 die his­to­ri­sche Farm über­nimmt, die die Basis für die Übung sein soll. Schnell ist die deut­sche Flag­ge ge­hisst, bevor das klei­ne Vier-Mann-Vor­kom­man­do der Bri­ten ein­trifft. Die neh­men es mit ty­pisch bri­ti­schem Humor und sind froh, dass wir es ge­schafft haben.

Nacht im Or­kan­sturm – fin­det die Übung über­haupt statt?

Die Nacht ver­brin­gen wir auf dem Stall-Dach­bo­den, we­nigs­tens etwas ge­schützt vor dem Wet­ter. Der Sturm pfeift hier oben noch hef­ti­ger und der Regen klatscht laut gegen die klei­nen Fens­ter des Dach­bo­dens. Noch in der Nacht wer­den Pläne B, C, D und E durch­ge­spielt, stünd­lich die Wet­ter­vor­her­sa­ge ge­prüft. Wir schlie­ßen Wet­ten ab, ob die Übung über­haupt noch statt­fin­det. Der Gro­ß­teil sagt „keine Chan­ce“. Aber wir täu­schen uns.

Un­ter­kunfts­ge­bäu­de „The Farm“ in der Leek and Upper Hulme Trai­ning Area. (Foto: UstgBt­lEins 1)

Über Nacht las­sen Sturm und Regen tat­säch­lich nach. Die bri­ti­schen Ka­me­ra­den, die in ihren Hei­mat­stand­or­ten in Nor­wich, Bury St. Ed­mund’s, Leices­ter und an­ders­wo aus­ge­harrt haben (3 Royal An­gli­an be­steht aus fünf Kom­pa­ni­en, dis­lo­ziert über fünf Städ­te in Ost­eng­land), ma­chen sich auf den Weg und tref­fen bis elf Uhr auf der Farm ein. Blei­ben also noch knapp sie­ben Stun­den für eine Sta­ti­ons­aus­bil­dung in der Hü­gel­land­schaft.

Die Übung läuft – in ver­kürz­ter Form

Waf­fen­aus­ga­be. Die Hand­ha­bung des bri­ti­schen Sturm­ge­wehrs SA80 haben wir schon in Sen­nela­ger er­lernt, damit wir es hier gleich nut­zen dür­fen. Schnell noch eine Ein­wei­sung in Üb-Hand­gra­na­ten und Ne­bel­töp­fe und los geht’s. Wir wer­den zu zweit in die bri­ti­schen Grup­pen ein­ge­glie­dert und durch­lau­fen die Sta­tio­nen: Con­ta­ct Drills – hier sind die Kom­man­dos iden­tisch, aber die Pro­ze­de­re teil­wei­se viel kom­pli­zier­ter, un­nö­ti­ger­wei­se wie wir alle mei­nen. Über­win­den von Hin­der­nis­sen: auch re­la­tiv kom­pli­ziert, aber ef­fek­tiv. Ge­fan­gen­nah­me: hoch­in­ter­es­sant und ge­lei­tet von einem bri­ti­schen Mi­li­tär­po­li­zis­ten mit jah­re­lan­ger Ein­satz­er­fah­rung in Af­gha­ni­stan, Irak und an­ders­wo. Ar­til­le­rie­un­ter­stüt­zung an­for­den, Pa­trouil­le lau­fen, etc. In­ter­es­sant, wo un­se­re Her­an­ge­hens­wei­sen sich ähn­lich oder gleich sind und wo sie sich un­ter­schei­den. Na­tür­lich sind die Bri­ten sehr höf­lich, zu­vor­kom­mend und hilf­reich. Schnell sind wir ein­ge­glie­dert und auch unser Kom­pa­nie­chef ist sich nicht zu scha­de, als Tro­oper mit­zu­lau­fen.

Sta­ti­on Ge­fan­gen­nah­me bei der Übung „Ti­gers Strike“. (Foto: UstgBt­lEins 1)

Mit Son­nen­un­ter­gang zie­hen wir bei der Farm unter. Um die 60 Män­ner und Frau­en zwän­gen sich in die zwei klei­nen Stein­häu­ser, ohne Du­schen und mit ein­fachs­ten Toi­let­ten, schla­fen auf dem Dach­bo­den, in Lkw, Klein­bus­sen, Zel­ten. Das Wet­ter hat sich be­ru­higt. Kein Sturm mehr und kaum Regen. Dafür ist es emp­find­lich kalt. Abends zeigt sich sogar ein­mal die tief­ste­hen­de Sonne unter tief­grau­en Wol­ken­bän­dern. Es gibt Curry, Hot Dogs, viele Ge­sprä­che und Rugby. Eng­land ver­liert das Halb­fi­na­le der WM gegen Süd­afri­ka in den letz­ten Se­kun­den. Die Bri­ten fra­gen uns wie sie ein­mal zu uns zum Üben kom­men kön­nen und wann wir wie­der­kom­men.

English break­fast und eine Aus­lands­be­för­de­rung

Nachts stern­kla­rer Him­mel. Mor­gens Por­ridge, English break­fast und ein schö­ner Son­nen­auf­gang über dem Berg­rü­cken als Hin­ter­grund für eine „Care under fire“-Vor­füh­rung und Lehr­stun­de. Die ers­ten Son­nen­strah­len fär­ben den Nebel, den die Bri­ten beim Aus­wei­chen wer­fen, tie­f­oran­ge. Die­sen Mo­ment nut­zen wir für die erste Aus­lands­be­för­de­rung der Kom­pa­nie. Unser Chef der 2. Kom­pa­nie und ein Kom­pa­nie­chef der Bri­ten be­för­dern einen Stabs­ge­frei­ten auf einer Alm­wie­se bei Son­nen­auf­gang. Der Stabs­ge­frei­te weiß von nichts und hat feuch­te Augen da­nach. Über­ra­schungs­mo­ment voll aus­ge­nutzt!

So geht das er­leb­nis­rei­che Übungs­wo­chen­en­de in Eng­land zu Ende. Wäh­rend der Dis­kus­si­on auf der Rück­fahrt über die Kon­sis­tenz des eng­li­schen Früh­stücks, re­sü­miert Kom­pa­nie­chef Major G.: „Wir haben unter schwie­ri­gen Be­din­gun­gen im Regen be­gon­nen, die Feld­kü­che über­lebt und sind im Son­nen­schein als Waf­fen­brü­der ge­gan­gen. Der Auf­wand hat sich ge­lohnt und wir haben viel ge­lernt. We’ll be back.“ Der frisch­ge­ba­cke­ne Ober­st­abs­ge­frei­te M. fügt hinzu: „Mit so einer Feld­be­för­de­rung habe ich nicht ge­rech­net. Ich fühle mich ge­ehrt, so be­för­dert und mit dabei ge­we­sen zu sein. So wer­den Er­in­ne­run­gen fürs Leben ge­macht.“ Co­lour Ser­geant W., der Or­ga­ni­sa­tor der Übung, schlie­ßt mit „Thank you for being here and ma­king this a spe­cial ex­er­cise for us. We look for­ward to working with you again.”

Wei­te­re Bil­der und Infos unter www.​oldenburger-​jaeger.​de.

Grup­pen­bild zum Ab­schluss der Übung. (Foto: UstgBt­lEins 1)
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