Verband fordert: Keine Auskleidung von Kameraden „Ü65“!
Zahlreiche lebensältere Reservistinnen und Reservisten wurden in den vergangenen Wochen von der Bundeswehr dazu aufgefordert, ihre Uniform abzugeben. Der Reservistenverband setzt sich für die Interessen der Betroffenen ein und bittet in einem Schreiben an Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer um einen Dialog in der Sache.
In den vergangenen Wochen erreichten den Reservistenverband zunehmend Berichte von lebensälteren Kameradinnen und Kameraden, die per Brief von verschiedenen Landeskommandos aufgefordert wurden, ihre Uniform aufgrund des Erreichens der Altersgrenze von 65 Jahren abzugeben. Die Botschaft lautet: Ihr seid wehrrechtlich nicht mehr verfügbar, dürft nicht mehr üben, deshalb müsst ihr jetzt eure Uniformen zurückgeben. Wir sind entsetzt. Das Signal, das diese nüchterne Aufforderungen nach teils mehr als 40 Jahren stolzen Tragens der Uniform auslöst, muss jedem Soldaten klar sein. Schon seit geraumer Zeit versuchen wir, mit der Bundeswehr über die Möglichkeiten zur Einbindung unserer lebenserfahrenen Kameradinnen und Kameraden ins Gespräch zu kommen. Diesen Schritt zur Auskleidung unserer Reservistinnen und Reservisten nehmen wir nicht hin!
Brief an die Verteidigungsministerin
Deshalb sieht sich der Reservistenverband nun veranlasst, konkrete Schritte zu unternehmen und wandte sich kurzerhand mittels eines Briefes direkt an die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Darin heißt es unter anderem: „Die Begründung dieser Maßnahme ist für uns als Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. nicht nachvollziehbar, eine möglicherweise notwendig erscheinende Umsetzung wurde nie mit uns besprochen.“ Und weiter: „Grundsätzlich fordert der VdRBw, dass auch die Reservisten, die älter als 65 Jahre sind aufgrund ihres unverzichtbaren Anteils an der beorderungsunabhängigen Reservistenarbeit mit einem (reduzierten) Bekleidungssatz ausgestattet bleiben sollten. (…) Der VdRBw bietet nochmals an, hierzu mit der Bundeswehr und der Politik in einen Dialog zu treten, um eine angemessene Vorgehensweise im Umgang mit den Reservistinnen und Reservisten, die nicht mehr wehrrechtlich verfügbar sind, zu finden und umzusetzen.“ Bis eine offizielle Antwort eingeht, mahnen wir zur Geduld.