Verbandspräsident Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB sichert der Bundeswehr weitere Unterstützung im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus zu. Nachdem sich bereits in den vergangenen Tagen mehr als 2.000 Reservisten beim Kommando Sanitätsdienst gemeldet hatten, von denen mehr als 900 zeitnah eingesetzt werden, kann sich der Oberstleutnant d.R. auch einen Einsatz in anderen Truppengattungen vorstellen. „Bei uns melden sich längst nicht nur Sanitäter, sondern beispielsweise auch Logistiker und bieten ihre Hilfe an“, sagte Sensburg in einer bild.de-Sondersendung am Donnerstagnachmittag. Teilweise seien es Selbstständige, teilweise Angestellte, die nun mehr Zeit hätten und ihre Tatkraft dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen. „Vielleicht kann am Ende nicht jeder eingesetzt werden, aber dort, wo wir helfen können, tun wir das.“
Angesprochen auf Bilder wie in Italien oder Frankreich, wo Soldaten die Polizei beim Durchsetzen von Ausgangssperren unterstützen sagte Sensburg: „Das sehe ich derzeit nicht. Die Sicherung im Inneren ist Aufgabe der Polizei. Derzeit besteht hier kein Bedarf und wir haben gut trainierte Polizisten.“ Wenn es jedoch soweit kommt und die hohen rechtlichen Hürden für einen Einsatz der Bundeswehr im Inneren überwunden werden, könnte sich Sensburg etwa eine Unterstützung im Objektschutz vorstellen bei der Bewachung von kritischer Infrastruktur. Das müsse aber konkret mit den Ländern abgeklärt werden.
Mit ihm im Studio stand Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, Stellvertretender Inspekteur des Sanitätsdienstes. Von einem Krieg gegen das Virus wollte er nicht sprechen, ein Kampf sei es aber schon. „Wir bereiten uns auf einen deutlichen Anstieg der Infizierten vor. Im Schulterschluss mit dem zivilen Gesundheitswesen wollen wir entsprechende Kapazitäten schaffen, aber alles im Konzert. Wir sind ein Teil der Gesundheitsversorgung in der Bundesrepublik Deutschland.“
Die Hauptaufgabe sei nun, das eigene System hochzufahhren, um in Abstimmung mit den zivilen Krankenhäusern die benötigten Kapazitäten vorhalten zu können. „Es gibt kein Die und Wir, sondern wir sind eins“, sagte Schoeps. Ein Behelfskrankenhaus, etwa auf dem Berliner Messegelände, sieht Schoeps kritisch: „Wenn man Behelfsinfrastruktur baut, zieht man Personal aus den regulären Krankenhäusern ab. Dort, wo sie sind, können die Ärzte am besten wirken, dort sollten wir die Kapazitäten hochfahren.“
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