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Verbot von Streubomben in Kraft




Nach den Antipersonenminen sind nun auch Streubomben weltweit geächtet: Die internationale Konvention zum Verbot von Streubomben trat am 1. August dieses Jahres in Kraft. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte das Verbot als großen Fortschritt bei der weltweiten Abrüstung. Die Streubomben-Konvention, so Ban am vergangenen Freitag, werde dabei helfen, Unsicherheit und Leiden vor allem unter Zivilisten einzudämmen.

Und: Die schnelle Ausarbeitung der internationalen Konvention zum Verbot der „abscheulichen Waffen“ zeige „die Macht der Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Zivilgesellschaft und den Vereinten Nationen, Haltungen und Politik gegenüber einer Bedrohung für die Menschheit zu verändern.“ Entscheidend sei nun die Kooperation zwischen den Staaten bei der Anwendung der Übereinkunft. Besonders wichtig sei dabei auch die Betreuung der Opfer, so Ban weiter.

Vertreter aus 104 Staaten hatten im Dezember 2008 in Oslo das internationale Streubomben-Verbot unterzeichnet. Die Konvention schreibt den Verzicht auf Gebrauch, Herstellung, Lagerung und Transport von Streumunition vor. Deutschland hatte die Konvention im Sommer 2009 ratifiziert und bereits 2001, acht Jahre früher, mit dem Abbau seiner Streubomben begonnen. Die Bestände der Bundeswehr sollen bis 2015 vernichtet sein.

Einige Herstellerländer gegen Abschaffung
Die wichtigsten Herstellerländer von Streubomben, darunter die USA, Russland und China, lehnen das Abkommen allerdings bis auf weiteres ab. Auch Israel hat die Übereinkunft noch nicht unterzeichnet.

Paul Vermeulen, Direktor der internationalen Hilfsorganisation "Handicap International" blickt dennoch positiv in die Zukunft. "Diese Staaten werden sich der weltweiten Ächtung der Streubomben nicht entziehen können. Eine Verbotskonvention wie diese stigmatisiert eine ganze Waffengattung. Das ist äußerst kraftvoll. Wir beobachten, dass alle Staaten ihr Verhalten ändern. Die Amerikaner haben bereits angekündigt, ihre Lagerbestände zu zerstören, obwohl sie der Konvention nicht beitreten werden. Sie werden die Streubomben durch andere Waffen ersetzen, die nicht dieselbe Funktionsweise haben", so Vermeulen im ARD-Hörfunkstudio Genf.

Streubomben zählen zu den gefährlichsten Waffenarten der Welt. Sie bestehen aus größeren Geschossen oder Bomben, die viele kleine Sprengsätze enthalten. Diese sogenannten Bomblets oder Submunitionen werden über ein großes Zielgebiet verteilt und explodieren dort. Problematisch ist die hohe Blindgängerrate vor allem bei älteren Typen: Bis zu 40 Prozent der Bomblets explodieren beim Aufschlag nicht. Unentdeckt herumliegende Blindgänger können noch Jahrzehnte später schon bei der geringsten Berührung detonieren. 

Seit dem Beginn des Einsatzes von Streumunition wurden nach Schätzungen von Hilfsorganisationen mehr als 100.000 Menschen durch diese Waffen getötet oder verstümmelt. Die meisten Opfer sind Zivilisten. Jedes vierte Opfer ist ein Kind.                                       

Barbara Damm

Bild oben: Die 70-Millimeter-Luft-Boden-Raketen SNEP
am Kampfhubschrauber Tiger können auch mit
Streubomben bestückt werden

(Foto: flickr.com)

Bild unten: Israelische Runway Attack Munition
(RAM)-Streubombe (Foto: aick.livejournal.com)

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