Verletzte ISAF-Soldaten außer Lebensgefahr
Anschlag auf die Bundeswehr in Afghanistan
Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam teilte mit, dass drei deutsche Soldaten der Luftlande-Brigade 26 aus dem Saarland bei einem Selbstmordanschlag fünf Kilometer südlich der Stadt Kundus im Norden Afghanistans verletzt wurden, zwei von ihnen schwer. Alle drei Soldaten befinden sich inzwischen außer Lebensgefahr, die zwei schwer Verletzten liegen derzeit im künstlichen Koma.
Ein Motorradfahrer hatte sich am 6. August um 15 Uhr Ortszeit in unmittelbarer Nähe einer Bundeswehrpatrouille in die Luft gesprengt. Berichten zufolge hatten die Soldaten den Auftrag, ein defektes Bundeswehrfahrzeug zwischen Kundus und Pol-e Khomri zu bergen. Inzwischen haben sich die radikalislamischen Taliban zu dem Anschlag bekannt.
Die verletzten Soldaten wurden mit einem MEDEVAC-Hubschrauber in das Bundeswehrlazarett Camp Marmal in Mazar-i-Scharif geflogen. Bereits einen Tag später konnten sie dank einer reibungslos funktionierenden Rettungskette nach Deutschland geflogen werden. Während des Fluges stellten Ärzte und Assistenzpersonal des Sanitätsdienstes der Bundeswehr die medizinische Betreuung der Patienten sicher. Die Maschine landete am späten Abend auf dem Militärflughafen Köln-Wahn, von wo aus die Soldaten in das Bundeswehrzentralkrankenhaus nach Koblenz gebracht wurden. Ihr Zustand ist derzeit stabil.
Die jüngsten Angriffe zeigen, dass die Lage in Afghanistan immer gefährlicher wird: bei einem Anschlag am 15. April 2007 feuerten zwei Unbekannte Panzerfäuste auf das Bundeswehr-Camp in Feisabad (Nordosten) ab. Niemand kam zu Schaden. Bei einer Vielzahl an Angriffen im Herbst 2007 wurden allerdings immer wieder auch deutsche Soldaten verletzt. Zuletzt wurden drei Soldaten leicht verletzt, als eine Bundeswehr-Patrouille des Wiederaufbauteams (PRT) in Kundus mit einem Sprengsatz angegriffen wurde.
Text: Anna Beutel / Sanitätsführungskommando
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