Veteranen: Erste Schritte auf einem langen Weg
Ein wichtiges Ziel der Definition sei damit erreicht, bewertet Verbandspräsident Oswin Veith die vergangenen Wochen. Der Oberst d.R. weiter: "Doch die eigentliche Arbeit fängt damit erst an. Denn um den Begriff mit Leben zu füllen, um die gesellschaftliche Anerkennung für die Leistung unserer Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen und um denjenigen, die aus den Einsätzen zurückkehren, die Wertschätzung zuteilwerden zu lassen, die dieses besondere Erlebnis verdient, muss noch viel bewegt werden." Der Reservistenverband hat dazu einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt, den Veith als Impuls für die Veteranenarbeit versteht. Wesentlicher Punkt dieser Agenda ist die Einrichtung eines Veteranenrates, in dem den vielen Akteuren und Beteiligten eine gemeinsame Stimme gegeben wird. "Diesen Zehn-Punkte-Plan haben wir auch an die Führung des BMVg gesendet und damit die Initiative übernommen."
Partner in der Veteranenarbeit
Außerdem traf sich Präsident Veith in Berlin mit dem Vorsitzenden im Bund Deutscher EinsatzVeteranen (BDV), Bernhard Drescher, und dessen Generalsekretär Dr. Philipp Krüger. Gemeinsam sprach man über Wege, auch den Rückkehrern, die unter Einsatzfolgen leiden, in der breit gefassten Definition den Ihnen gebührenden Platz einzuräumen. Die Idee des Rates, der von einem ehrenamtlich tätigen ehemaligen General geführt würde, findet beim BDV große Zustimmung: "Ein ehrenamtlicher Veteranen-General würde der Veteranenbewegung eine Stimme geben, hinter der wir uns alle sammeln können. Ein solcher ehemaliger General spricht unsere Sprache und weiß, was wir fühlen! Am Ende wollen wir alle das Gleiche: Die Wertschätzung für die, die diesem Land ehrenvoll dienen und gedient haben, in die Mitte der Gesellschaft tragen."
Der Bund Deutscher Einsatzveteranen setzt sich seit seiner Gründung 2010 für die nachhaltige Sicherung der Versorgung und die Verbesserung der Betreuung für einsatzbelastete Veteranen der Bundeswehr und ihre Familien ein. Der eingetragene Verein ist langjähriger Partner des Reservistenverbandes, der beispielsweise die Durchführung der sogenannten "Fallmanager-Seminare" finanziell unterstützt.
Was sind Fallmanager?
Fallmanager betreuen ehemalige Soldatinnen und Soldaten, die unter Einsatzfolgen leiden. Nachdem ein Hilfegesuch beim BDV eingegangen ist, wird einer der rund 70 Fallmanager in ganz Deutschland aktiviert und besucht den Betroffenen auf Wunsch daheim. Unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" unterstützen diese Fallmanager dann bei der Identifikation und Ergreifung geeigneter Hilfsmaßnahmen, bei der Bewältigung von bürokratischen Hürden und in den sogenannten Wehrdienstbeschädigungsverfahren. Derzeit betreut der BDV so rund 500 Familien. Im November 2018 fand das Seminar zuletzt in Berlin statt.
Bild oben:
Oberst d.R. Oswin Veith MdB, Präsident
des Reservistenverbandes (M.), mit dem
Vorsitzenden des BDV, Bernhard Drescher (l.), und
dessen Generalsekretär Dr. Philipp Krüger (r.).
(Foto: Nadja Klöpping)