Bereits die letzten Kilometer auf der Anreise zum Übungsplatz Hongrin waren eindrucksvoll: Hohe Berge, teilweise schneebedeckt, und grüne Täler mit kühlen Bergseen. Am Wettkampfort in der Schweiz angekommen, ging es nach wenigen Minuten beim Wettkampf Best Sniper auf die Schießbahn zum Einschießen der Waffen und Justieren der Zielfernrohre.
Den restlichen Tag nutzte die Wettkampfmannschaft Rheinland-Pfalz zur Vorbereitung von Waffen und Ausrüstung. Viel Aufwand hatten alle Scharfschützentrupps in das Anpassen und Anbringen ihrer Tarnung gesteckt. Insgesamt 19 Trupps aus drei Ländern hatten sich auf die folgenden zwei Wettkampftage vorbereitet. Mit dem Team aus Rheinland-Pfalz war zum ersten Mal eine deutsche Mannschaft mit dabei.
Am nächsten Morgen begann der Wettkampf mit der Technik-Phase. Diese bestand aus 15 Stationen, die die Wettkämpfer innerhalb von neun Stunden absolvieren mussten. Aufträge waren: Schießen mit Pistole auf Schützenscheiben in 75 Metern und 105 Metern Zielentfernung, Schießen mit Sturmgewehr aus verschieden Stellungen auf 500 Meter entfernte Ziele, Schießen mit Scharfschützengewehren auf mehr als 700 Meter entfernte Ziele, Schießen mit ausländischen Waffen russischer und amerikanischer Bauart, darunter ein 12,7-Millimeter-Maschinengewehr, Erkennen von feindlichen Stellungen im Gelände, unerkanntes Überwinden eines offenen, überwachten Geländeabschnittes und das Einrichten und Beziehen von versteckten Beobachtungsstellungen unter Zeitdruck.
Abhängig von der erreichten Punktzahl konnten die Scharfschützentrupps anschließend ihren Auftrag für die Taktik-Phase auswählen. „Wir hatten das drittbeste Ergebnis und daher freie Wahl. Wir haben uns für einen klassischen Scharfschützenauftrag mit einer Zielentfernung von mehr als 1.000 Metern entschieden“, berichtete Oberstleutnant d.R. Matthias Lötzke, Leiter des rheinland-pfälzischen Wettkampfteams.
Die zweite Wettkampfphase begann. Zunächst zogen alle Scharfschützentrupps im Gelände unter und übernachteten. Der Auftrag begann am nächsten Morgen. Zur Auftragserfüllung war es wichtig, unerkannt zu „infiltrieren“, dann die Ziele auf den gegenüberliegenden Berghängen zu vernichten und anschließend zügig aber wiederum unerkannt zu einem Aufnahmepunkt zu „exfiltrieren“. Das alpine Gelände war dabei sehr anspruchsvoll. Bereits wenige Kilometer Luftlinie sind körperlich fordernd. Mehrfach versperrten steile Geröllfelder den Weg.
Die Reservisten aus Rheinland-Pfalz erreichten den Aufnahmepunkt wenige Minuten vor dem befohlenen Zeitpunkt, ohne gefasst zu werden. Dort endete der Wettkampf mit einem kurzen Abschlussantreten vor einem eindrucksvollem Alpenpanorama. In der abschließenden Gesamtwertung hat das Team aus Rheinland-Pfalz den vierten Platz erreicht. Schon jetzt sind sich die Wettkämpfer einig, dass sie im nächsten Jahr an dem spannenden und fordernden Wettkampf Best Sniper wieder teilnehmen werden.
Mitmachen
Haben wir Euch neugierig gemacht? Wir nehmen an zahlreichen militärischen Wettkämpfen im Jahr teil, meldet euch gerne über: rheinland-pfalz@reservistenverband.de.