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Virtueller Sandkasten für das Landeskommando Bayern

Das Landeskommando Bayern hat als erste Dienststelle der Bundeswehr künftig einen Virtual Rock Drill (VRD), einen „virtuellen Sandkasten“, um in der Taktik mit modernsten Mitteln ausbilden zu können.

Der „Erfinder“ und Project Manager bei Airbus Defence and Space GmbH, Dietmar Vogelmann, bei der ersten Einweisung am Virtual Rock Drill (VRD) Outdoor.

Foto: Lkdo BY

Bei einer ersten Einweisung haben die Angehörigen des Heimatschutzregiments 1 das erste Gerät für den Outdoor-Betrieb übernommen. Vorher wurden die mehrmonatigen Verhandlungen im Rahmen einer feierlichen Vertragsunterzeichnung besiegelt. Der VRD wurde seitens der Airbus Defence and Space GmbH in zwei verschiedenen Ausführungen bereits an andere Nationen ausgeliefert. Der Vorteil der an das Landeskommando Bayern übergebenen Outdoor-Version sind der unkomplizierte Transport und Raumbedarf. Der VRD-Classroom dagegen ist in seinen Ausmaßen einiges größer und wird im Ausland an Offizierschulen für die klassische taktische Ausbildung oder zur Vorbereitung auf Auslandseinsätze zur Visualisierung von Übungen sowie zur Erstellung und der Simulation von komplexen Lagen eingesetzt. Der „Erfinder“ beider Versionen ist ein ehemaliger Soldat, der mit seinen infanteristischen Fachkenntnissen bei der Entwicklung maßgeblich unterstützt hat. Dabei war es ihm wichtig, dass der virtuelle Sandkasten verschiedene Szenarien an jedem Ort in der Welt darstellen kann.

Darüber hinaus könnten unterschiedliche Formate, wie zwei- oder dreidimensionale Darstellungen, mit unterschiedlichen Ausbildungsinhalten gezeigt werden. Auch könne mit Hilfe des VRD unterschiedliche Entscheidungsebenen im militärischen Führungsprozess bzw. in Kampfhandlungen ausgebildet werden: Vom Einzelschützen bis hin zur operativen Ebene. Die Übungslage für ein verstärktes Bataillon wäre nach seinen Angaben ohne Schwierigkeiten zu entwickeln, dem Einfallsreichtum der Ausbilder seien dabei keine Grenzen gesetzt. Der Virtual Rock Drill ist in der Handhabung leicht zu bedienen, steigert die Effizienz sowie die Tiefe der Ausbildung und reduziert dadurch Ausbildungszeit wie auch Kosten in der Ausbildung.

Moderne und attraktive Ausbildung

Brigadegeneral Thomas Hambach, Kommandeur des Landeskommandos Bayern, sagte nach der Vertragsunterzeichnung: „Es freut mich sehr, dass wir jetzt endlich das erste Gerät für die Erprobung in der Bundeswehr für zunächst einen Zeitraum von drei Jahren erhalten. Heutzutage müssen wir in der Ausbildung auch und gerade in unserer Reserve moderne und attraktive Ausbildungsmittel einsetzen. Im Heimatschutzregiment 1 können wir das mit dem VRD nun, was uns in der taktischen Ausbildung unserer Heimatschützer einen ordentlichen Schritt nach vorne bringen wird. Der Kreativität der Ausbilder sind mit dem Gerät praktisch keine Grenzen gesetzt. Sie werden es zum Leben erwecken und mit jedem Tag der Nutzung neue Ideen generieren.“

Mit der Vertragsunterzeichnung überlässt die Firma Airbus dem Landeskommando Bayern ein Vorführgerät der Outdoor-Version zum Zweck der Truppenerprobung im Rahmen der Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten im Heimatschutz. Zu diesem Paket gehört ebenso eine Einweisungs- und Bedienerausbildung für maximal acht Ausbilder des Heimatschutzregiments 1. Nach der Übergabe sagte Oberstleutnant Oliver Jung, stellvertretender Kommandeur des Heimatschutzregiments 1: „Wir sind gerade dabei, von der Ebene Einzelschützen in die Teamausbildung zu gehen. Hier werden vor allem Gruppen- und Zugführer ausgebildet und da erhoffen wir uns tatsächlich einen großen Nutzen, in der theoretischen Ausbildung im U-Raum und als Vorbereitung für die Ausbildung im Gelände.“

Mitmachen

Wer in Bayern wohnt und Lust hat, sich im Heimatschutz beordern zu lassen, kann sich direkt an das Heimatschutzregiment 1 wenden: 089-12496510, E-Mail: HSchRgt1Posteingang@bundeswehr.org.

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