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Virtuelle Tagung bringt Mitglieder auf den Stand

Die Mitglieder des Arbeitskreises Sanitätsdienstes des Reservistenverbandes waren erleichtert und überrascht zugleich. Erleichtert, weil sie sich endlich nach fast einem Jahr des Wartens zur Frühjahrstagung versammelt haben. Es war die erste in dieser Form. Denn die Veranstaltung fand virtuell statt.

Künftig will der Arbeitskreis Sanitätsdienst spannende Inhalte in Form von Hybrid-Veranstaltungen, also in Präsenz und online, anbieten.

Foto: Screenshot AK San

AK Sanarbeitskreis sanitätsdienst

Überrascht waren die Moderatoren Oberstarzt d.R. Professor Dr. Hermann C. Römer und Oberst d.R. Oliver Horten über die sehr gute Resonanz. Mit der virtuellen Tagung betrat der Arbeitskreis Sanitätsdienst Neuland. „Es ist sehr gut angenommen worden“, sagte Oliver Horten. Mehr als 50 Teilnehmer hatten sich zugeschaltet. Damit waren mehr Zuhörer dabei als sonst bei mancher Präsenzveranstaltung in der Vergangenheit. In dieser Hinsicht hat es sich gelohnt, ein Format zu wagen, das der Arbeitskreis vorher noch nicht erprobt hat. „Ein Großteil unserer Arbeit besteht darin, Netzwerke zu bilden, die für unsere Arbeit im Arbeitskreis aber auch für den Reservistenverband nutzbar sind. Diese Netzwerkarbeit können wir ohne Präsenzveranstaltungen nicht so gut durchführen“, schränkt Oberst d.R. Horten ein. Dennoch war die virtuelle Frühjahrstagung eine gute Gelegenheit, zusammenzufassen, wo die Reserve des Sanitätsdienstes im Kampf gegen das Coronavirus steht.

Während der Tagung ging es noch um einen weiteren Erreger: die Afrikanische Schweinepest. Oberst d.R. Martin Ruske berichtete in seinem Vortrag über die seit September 2020 in der deutsch-polnischen Grenzregion Brandenburgs gehäuft auftretende und anhaltende Tierseuche. Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest waren Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanien mehrerer Bundesländer im Einsatz. „Wir werden auch in Zukunft mit solchen Lagen umgehen müssen. Deshalb ist es extrem wichtig, dass man die Entwicklungen begleitet und verfolgt“, sagte Oberst d.R. Oliver Horten. Der Vortrag von Oberst d.R. Martin Ruske richtete den Blick in diesem Zusammenhang auch auf Infektionsszenarien außerhalb von Covid-19. Beim Coronavirus wird vermutet, dass es sich von Fledermäusen auf den Menschen übertragen hat. Solche Zoonosen, das heißt Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können, könnten nach Angaben des Friedrich-Löffler-Instituts für Tiergesundheit in Zukunft häufiger auftreten. Entwicklungen wie der Klimawandel, Urbanisierung und Globalisierung begünstigen häufigere Übertragungen von Zoonosen auf den Menschen. Die Afrikanische Schweinepest zählt zum Glück nicht zu den Erregern, die dem Menschen gefährlich werden können.

Nachwuchgewinnung im Fokus

Ein weiteres Thema der virtuellen Frühjahrstagung war die Nachwuchsgewinnung. Dazu hielt Oberstarzt d.R. Professor Dr. Edgar Strauch in seiner Funktion als Vizepräsident für Mitgliedergewinnung und Service des Reservistenverbandes einen Vortrag. Er berichtete dabei unter anderem über die Aktivitäten des Verbandes im Zusammenhang mit dem neuen Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz, der unter dem Motto „Dein Jahr für Deutschland“ steht.

Darüber hinaus kündigte der Arbeitskreis Sanitätsdienst eine engere Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie an. Geplant ist beim Jahreskongress der DGWMP mit einem eigenen Tagungsanteil anzuknüpfen und Fachvorträge über das Plenumsprogramm einzusteuern. Hier möchte der Arbeitskreis Sanitätsdienst bei Fragen, die sich um die künftige Entwicklung der Sanitätsdienst-Reserve drehen, mitreden und einen Beitrag leisten. Denkbare Fragen für die Zukunft sind: Wie sieht es mit E-Learning-Formaten aus? Ist ein E-Rezept für Reservisten denkbar? Oder gibt es bald die digitale Sprechstunde für Reservisten? Die nächste Veranstaltung des Arbeitskreises Sanitätsdienst ist für den Oktober geplant. „Wir hoffen, in Präsenz“, sagt Oliver Horten. Künftig sollen Vorträge und Inhalte aber auch online verfügbar sein. So will der Arbeitskreis Interesse für ein breites Publikum und eine größere Zielgruppe wecken.

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