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Erinnern ist zeitlos und eine gesellschaftliche Pflicht




In Dachau waren die Sammler im vergangenen Jahr an Allerheiligen unterwegs - und hatten dabei richtig Glück mit dem Wetter. Insgesamt sammelte die Kreisgruppe Amper-Würm mehr als 5.000 Euro für den Volksbund.

Foto: privat

  • Von Wolfgang Schneiderhan und Patrick Sensburg
  • 04.09.2024
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Gedenkenvolksbund

Sehr geehrte Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr,

während der Volksbund sich wieder auf seine alljährliche Haus- und Straßensammlung vorbereitet, um auch weiterhin die Pflege von Kriegsgräbern der Vergangenheit sicherzustellen und für Frieden zu werben, bereitet sich die Bundeswehr gemeinsam mit unseren Bündnispartnern darauf vor, Europa angesichts einer näher rückenden Kriegsbedrohung zu verteidigen. Begriffe wie „Kriegstüchtigkeit“ und „Wehrhaftigkeit“ gehören seit einigen Monaten wieder zum aktiven Vokabular in Politik und Gesellschaft. Der Reserve kommt in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle zu.

Manch einem stellt sich vor diesem Hintergrund vielleicht die Frage, warum noch Energie und finanzielle Ressourcen darauf verwendet werden sollen, an vergangene Kriege zu erinnern und alte Gräber zu erhalten, wo doch die Gefahr eines Krieges im Hier und Jetzt so greifbar und real erscheint.

Gedenken und kollektives Erinnern sind zeitlos und eine gesellschaftliche Pflicht. Die Soldatengräber der beiden Weltkriege sind mächtige, stille Mahnmale dafür, was Menschen einander antun, wenn Ideologie plötzlich stärker wiegt als Menschlichkeit, wenn Gier jeden Großmut ausmerzt und wenn Entscheidungen von einigen wenigen und nicht mehr von einer Mehrheit getroffen werden.

Auf den Kriegsgräberstätten in Deutschland und in Europa haben oftmals ehemalige Feinde ihre letzte Ruhestätte nebeneinander gefunden. Erst der Tod hat diesen Soldaten Frieden gebracht. Das ist der Grund, wieso wir nicht müde werden dürfen, uns kontinuierlich für ein friedliches gemeinsames Leben in Europa und darüber hinaus einzusetzen – denn gemeinsam zu Sterben ist der denkbar schlechteste Friedensstifter.

Wir möchten Sie ermutigen, sich gerade im Angesicht der sogenannten Zeitenwende mit nachdrücklichem Engagement und Haltung für Völkerverständigung und freundschaftliche Bande über Grenzen hinweg einzusetzen. Eine Möglichkeit ist es, auch in diesem Jahr wieder mit der Sammeldose des Volksbundes auf die Straße zu gehen und Spenden zu sammeln – auf dass die Lehren der Vergangenheit lauter tönen mögen als das Säbelrasseln der Gegenwart.

Wolfgang Schneiderhan
Präsident des Volksbundes
Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Prof. Dr. Patrick Sensburg
Präsident des Verbandes
Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.

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