In diesen Tagen starten in zahlreichen Städten und Gemeinden wieder die traditionellen Frühjahrsputz-Aktionen. Getreu dem Motto „Unser Dorf soll schöner werden“ beseitigen freiwillige Helferinnen und Helfer achtlos weggeworfenen Müll, rupfen Unkraut und machen die Kommunen frühlingsfein. Auch die lokal fest verwurzelten Reservistenkameradschaften beteiligen sich an diesen Aktionen, wie beispielsweise die RK Lemgo aus Ostwestfalen oder die RK Westerholt aus Herten.
Beim dortigen „Putztag“ kamen insgesamt rund 45 Kubikmeter Unrat zusammen, den die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus der Natur fischten. Das entspricht in etwa fünf vollen Müllwagen. Insgesamt 2.836 Bürgerinnen und Bürger der Ruhrgebietsstadt hatten sich am letzten März-Wochenende Besen und Müllsäcke geschnappt. Die sechs Mitglieder der RK Westerholt stellten eine der insgesamt 87 Gruppen. Fünf volle Säcke und einen Lkw-Reifen mitsamt Felge gaben sie letzten Endes an der Sammelstelle ab.
Nicht nur bei der Mann-Stärke der RK hatte die Pandemie ihre Spuren hinterlassen. „Im Stadtgebiet sieht man immer wieder Masken, die herumliegen“, so Jürgen Grunwald, erster stellvertretender Bürgermeisterin der Stadt Herten. „Umso wichtiger ist es, mit diesem Putztag ein Zeichen zu setzen.“ Was die Reservisten auch taten. Während der Sammelaktion kamen die Kameradinnen und Kameraden mit einigen Bürgern aus Herten-Westerholt ins Gespräch und machten Werbung für ein sauberes Stadtbild.
Insgesamt war es der 24. Hertener Putztag. Nach den Erinnerungen des Vorsitzenden der RK Westerholt, Obergefreiter d.R. Alfred Simon, sind die Reservisten von Anfang an dabei. „Ich finde es sehr schön, dass der Putztag so eine lange Tradition hat, viele Schulen, Kitas und Vereine beteiligen sich immer wieder“, bekräftigt auch Silvia Godde, zweite stellvertretende Bürgermeisterin. „Gleichzeitig stimmt es mich traurig, dass scheinbar über Nacht immer neue Müllkippen entstehen, die eine große Aufräumaktion nötig machen.“ Für die Reservisten ist das ein Grund mehr, auch im nächsten Jahr wieder den Besen zu schwingen.