Am 5. November, also in weniger als drei Wochen, wählt das US-amerikanische Volk einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Welche Folgen eine Wahl von Kamala Harris oder Donald Trump für Deutschland, die NATO und Europa hätte, skizzierte der Politikwissenschaftler und Amerikaforscher Dr. phil. Sascha Arnautović bei einer sicherheitspolitischen Online-Veranstaltung des Reservistenverbandes. Er warnte: Im schlimmsten Fall drohe der Ausfall der USA als relevanter außen- und sicherheitspolitischer Akteur und Partner.
Da die Abhängigkeiten Deutschlands und Europas weiterhin bestehen, würde ein solches Szenario unseren Kontinent vor erhebliche Probleme stellen. Europa sei bis auf Weiteres nicht in der Lage, für seine eigene Sicherheit zu sorgen, darum würden die Menschen in West-, vor allem aber auch in Osteuropa ganz genau auf den Ausgang der US-Wahl schauen. „Zudem sind wir auf die USA angewiesen, wenn es um die Verteidigung unserer Werte und Interessen gegenüber den Autokratien dieser Welt geht. Wir brauchen den Schulterschluss mit Washington und müssen doch auf alles vorbereitet sein, was den Ausgang der Wahl betrifft.“ Deutschland beispielsweise sei auf die Wahl von Donald Trump vor acht Jahren nicht vorbereitet gewesen. Nun habe es erneut den Anschein, dass wir strategielos sind.
Zuvor hatte sich Arnautović mit den Programmen von Harris und Trump auseinandergesetzt und innen- sowie sozial- und wirtschaftspolitische Aspekte beleuchtet. Ausführliche Hintergründe und Standpunkte beider Kandidaten gibt es unter anderem auf der Seite der bpb (Bundeszentrale für politische Bildung). Eine weitere Veranstaltung zum Thema soll nach der Amtseinführung am 20. Januar stattfinden. Vizepräsident Joachim Sanden visiert hier den Februar an.