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Wanderausstellung: Wozu sind Soldaten da?




Eine bemerkenswerte Ausstellung haben Studenten der Bundeswehr auf die Beine gestellt. Im Bundespresseamt in Berlin läuft noch bis zum 16. Juli die Ausstellung: Warum Soldaten? Sie soll bewusst keine Antworten geben, sondern die Meinung der Bevölkerung in ihrer ganzen Bandbreite wiedergeben, so das Ziel der Veranstalter.

Dafür haben studierende Offiziere der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr aus Hamburg 1.500 Bürger des Landes befragt. "500 haben uns geantwortet. Damit hatten wir gar nicht gerechnet", sagt Oberleutnant Thomas Lebeck. Der Oberleutnant ist Mitinitiator des Projekts. Mit sieben weiteren Männern und zwei Frauen hatte er sich überlegt, wie die Menschen aus ihrem freundlichen Desinteresse gelockt werden könnten. Anlass war eine Äußerung des vormaligen Bundespräsidenten Horst Köhler aus dem Jahr 2005. Er hatte dieses "freundliche Desinteresse der Bevölkerung gegenüber den Soldaten und der Bundeswehr" in die Diskussion gebracht. "Offensichtlich haben wir mit unserer Befragung den Nerv der Leute getroffen", sagt der 28-jährige Politikwissenschaftler Lebeck. Soeben hat er sein Diplom gemacht und beantwortet zusammen mit seinen Kameraden die Fragen der Ausstellungsbesucher.

Dualistische Darstellung
Die 500 Antworten sind an Stellwänden unkommentiert angebracht. "Wir haben nur stilistische Mittel genutzt, um sie optisch besser darstellen zu können", sagt Lebeck. Diesen Antworten haben die zehn Studenten genau 500 Soldaten gegenübergestellt. Auf der anderen Seite des Ausstellungsraumes schauen 500 Soldatinnen und Soldaten mit ihren Porträtfotos zu den Antworten der Bürger, für deren Freiheit sie mit ihrem Dienst an der Waffe eintreten. "Wir nennen das ein dualistisches Darstellungskonzept", so der Oberleutnant.

Namenlos – nicht charakterlos
Zur Ausstellungseröffnung erschien am Montag auch Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg. Er sagte mit Blick auf die Soldatenfotos: "Hier blicken uns Namenlose, nicht Charakterlose entgegen. Menschen mit all ihren Gefühlen, und mit all dem, was sie für dieses Land leisten." Danach schaute er sich einen Teil der Antworten an. Auf einer Seite eines Schulheftes hat ein türkischstämmiges Mädchen geschrieben: "Soldaten sind gut, weil sie Menschen helfen." Ein gemaltes Bild zeigt eine Ärztin in Uniform im Auslandseinsatz, wie sie einem verletzten Kind hilft. Das Bild stammt von der auf der "Gorch Fock" tödlich verunglückten Marineoffiziersanwärterin Jenny Böken. Das Bild hat ihre Mutter für die Ausstellung beigesteuert. Aber auch zahlreiche kritische Stimmen finden sich auf den Tafeln. Solche wie diese: "Das Vorhandensein von Waffen führt dazu, diese auch zu benutzen." Ungefilterte Meinungen der Deutschen zur Meinungsbildung über den Soldatenberuf.

Ausstellungsorte
Die Ausstellung ist als wachsende Wanderausstellung konzipiert. Es können also weiterhin Meinungen zur Bundeswehr eingereicht werden. Träger ist ein extra dafür gegründeter Verein der Initiatoren. Die Ausstellung im Bundespresseamt kann montags bis freitags zwischen 6.30 und 18.30 Uhr kostenlos besichtigt werden. Ort: Reichstagsufer 14, 10117 Berlin, in der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße. Die nachfolgenden Wanderausstellungsorte stehen noch nicht fest. Infos hierzu gibt es bald im Internet. Dort kann schon jetzt für die Fortführung des Projektes Geld gespendet werden.


Detlef Struckhof

Bild: Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg
bei der Ausstellungseröffnung am Monatg
(Foto: Andrea Bienert, Bundeswehr)

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