Was 0,3 Gramm Sprengstoff anrichten können
Kellner, Hauptbootsmann a. D. und ehemaliger Minentaucher, nutze seine Kontakte aus seinem Dienst als Leitender Entschärfer von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen beim Landeskriminalamt, um die Veranstaltung der Bezirksgruppe Düsseldorf zu ermöglichen. 17 Reservistinnen und Reservisten kamen dazu auf einem Sprengplatz im Bergischen Land zusammen. Hinzu kam ein Trupp der Johanniter Unfallhilfe, der die sanitätsdienstliche Versorgung in dem unwegsamen Gelände sicherstellte. Dazu wurde ein geländegängiger Unimog-Krankentransporter genutzt – ein Modell, das aus einem umgerüsteten und umlackierten ehemaligen Krankenkraftwagen der Bundeswehr besteht.
Nicht nur Warnungen und Belehrungen gehörten zum Programm, es wurde auch gesprengt. Man steigerte sich von der Demonstration der Gefährlichkeit einer einfachen Sprengkapsel, dargestellt durch ihre Wirkung auf eine Blechdose, bis hin zu einem Kilo gewerblichen Sprengstoffs. Neben diesem wurde auch mit militärisch gebräuchlichem Sprengstoff gearbeitet.
Besonders lehrreich wurde es dadurch, dass kleinere Gruppen gebildet wurden und die Reservisten einzelne Tätigkeiten der Sprengvorbereitung unter Anleitung und Aufsicht selbst durchführen konnten. Nur beim Umgang mit Zündmitteln und dem eigentlichen Zünden mussten sie Zuschauer bleiben. Gesetzlich geregelt bleibt dies den Sprengberechtigten vorbehalten.
Insgesamt wurde Sicherheit groß geschrieben, denn beim Sprengen sind Nachlässigkeiten lebensgefährlich. Die Teilnehmer hielten sich an die entsprechenden Vorgaben und so lobten am Ende der Veranstaltung Ulrich Kellner und seine Ausbilder das umsichtige Verhalten der Reservisten. Nicht nur wegen der eingangs erwähnten Handschuhe, der Umgang mit Sprengstoff bereitete an diesem Tag niemandem Kopfschmerzen.
Bild oben:
Splitter einer Sprengkapsel mit 0,3 Gramm
Sprengstoff haben diese Konservenbüchse zersiebt.
(Foto: R. Taus)