Zehn Jahre Isaf-Einsatz: Neuer ADLAS zieht Bilanz
Den meisten Platz im Heft nimmt jedoch der Afghanistan-Einsatz ein. "Der Beweis, dass Deutschland auch am Hindukusch verteidigt wird, muss zwar noch erbracht werden, an der überragenden Bedeutung des Einsatzes bleibt aber kein Zweifel", schreibt Herausgeber Michael Seibold im Editorial. "Es mutet ironisch an, dass gerade Afghanistan – ein ressourcenarmes, geopolitisch relativ unwichtiges Binnenland mitten in Asien – zum Fokus westlicher Sicherheitspolitik geworden ist. Afghanistan ist längst zum sicherheitspolitischen Bezugspunkt im 21. Jahrhundert geworden: zum Testfall der Strukturen der beteiligten Armeen, zum Testfall für die Leistungs- und Überlebensfähigkeit der Nato, ja zum Testfall der ‚utility of force‘ schlechthin, des Werts des Militärischen in der Welt heute."
Einen illustrativen Rahmen liefert die beeindruckende Fotoserie des Projekts "Basetrack" von amerikanischen Journalisten, die ein US-Marineinfanterie-Bataillon im Einsatz begleiteten. Die Aufnahmen sind so ausdrucksstark, dass in diesem Sonderheft auf eine weitere Bebilderung verzichtet wird. In diesem Zusammenhang wird auch die Beziehung zwischen sozialen Medien und Soldaten beleuchtet. Die Eigendynamik, mit der sich Informationen verbreiten, ist dem Militär suspekt. Andererseits erreicht man dort direkt, ohne Umweg über die klassischen Medien, die Öffentlichkeit. Ein Team um den Fotojournalisten Teru Kuwayama sollte die US-Marines des 1. Bataillons des 8. Regiments ein Jahr lang hautnah begleiten und annähernd in Echtzeit berichten. Nach einem halben Jahr bekam das Marine Corps kalte Füße…
Den ADLAS gibt es nicht mehr als Printausgabe, sondern nur hier als pdf zum Herunterladen.
Bild oben:
Titelblatt des neuen ADLAS.
(Quelle: BSH)