Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr!
Nachdem im letzten Jahr ganz besonders durch Sammlerinnen und Sammler aus Ihren Reihen sehr gute Erfolge bei der Haus- und Straßensammlung erzielt wurden, möchten wir das Format des gemeinsamen Briefs von zwei Präsidenten fortführen und somit eine neue Tradition etablieren.
Der Beitrag, den Reservistinnen und Reservisten jedes Jahr zur Friedensarbeit des Volksbundes und somit zu einer lebendigen Erinnerungskultur in Deutschland leisten, ist ungeheuer kostbar – ganz besonders in einer Zeit, in welcher unsere europäischen Werte durch einen Krieg in unmittelbarer Nähe bedroht werden.
Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, sich für Völkerverständigung und ein friedliches Miteinander stark zu machen und gemeinsam für das einzutreten, was die Demokratien der westlichen Bündnisse vereint. Die Kriegsgräberfürsorge, wie wir sie in Deutschland kennen, ist eine gesellschaftliche Institution, wie sie auch unsere Nachbarländer pflegen: Sie drückt Demut aus und zeigt, dass wir willens sind, aus der Vergangenheit zu lernen.
Deutschlandweit engagieren sich auch in diesem Jahr unzählige Reservistenkameradschaften für die Kriegsgräberpflege. Teilweise werden sie dabei sogar von Kameradinnen und Kameraden aus unseren Nachbarländern unterstützt. Die persönlichen Bande, die bei derlei grenzüberschreitendem Engagement geknüpft werden, zeigen ihre Stärke ganz besonders im Angesicht nationalistischer Tendenzen, internationaler Krisen und politischer Konflikte.
Wer im Zeichen der fünf Kreuze für die Kriegsgräberfürsorge sammeln geht, sagt Ja zu einer europäischen Erinnerungskultur und zu einem gemeinsamen Gedenken. Wer gemeinsam seiner Kriegstoten gedenkt und gemeinsam europäische Gräber pflegt, besinnt sich darauf, wie bedeutend und vor allem schützenswert das gelebte Miteinander, der Austausch und die Solidarität zwischen demokratischen Staaten doch sind.
Wir sagen danke für Ihr unermüdliches Engagement bei Kriegsgräberpflegeeinsätzen im In- und Ausland, mit der Sammeldose in der Hand bei der Haus- und Straßensammlung, oder mit Kranzniederlegungen und Gedenkzeremonien im Rahmen des Volkstrauertages. Wir, als die Präsidenten unserer beiden traditionell verbundenen Organisationen, möchten Sie ermutigen, auch in diesem Jahr wieder auf die Straße zu gehen und Spenden für die Kriegsgräberfürsorge zu sammeln, um ein Zeichen zu setzen gegen Gewaltherrschaft und Tyrannei und für ein geeintes, starkes Europa.
Wolfgang Schneiderhan
Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Patrick Sensburg
Präsident des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V.