Zeit der Konzepte
In den zurückliegenden Wochen überschlugen sich hierzu die Meldungen. Es ging um die Aussetzung und Abschaffung der Wehrpflicht, es ging um Geld für Rüstungsprojekte, es ging um Standortfragen.
Inzwischen hat das Verteidigungsministerium von Minister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CSU) seine Vorplanungen abgeschlossen. In dieser Woche wurde bekannt, dass es wohl drei Denkmodelle der Bundeswehr gibt – wir berichteten. Danach fußen zwei der möglichen Konzepte auf eine Bundeswehr ohne Wehrpflichtige. Hierbei soll sich die Zahl der Soldaten auf 170.000 beziehungsweise 150.000 belaufen. Das dritte Modell sieht die Wehrpflicht noch vor – bei einem Gesamtumfang von 200.000 Soldaten. Zu Guttenberg ließ jetzt verlauten, dass er eine komplette Abschaffung der Wehrpflicht sowie eine Reduzierung der Truppe auf nur noch 150.000 Soldaten ausschließt.
Parallel machen sich auch Verbände und Parteien an eigene Konzepte. Der Grund: Jetzt kann mitgeredet werden. Wer jetzt abwartet, wird von den laufenden Entwicklungen überrollt, findet sich in der neuen Bundeswehr eventuell nicht wieder. Der Reservistenverband stellte sein Denkmodell für die Zukunft der Reserve bereits vor. Es wurde von Minister zu Guttenberg inzwischen gelobt. Bei einem Truppenbesuch beim Zentrum Innere Führung in Koblenz sagte er: "Die Reserve hat interessante Konzepte vorgestellt."
Damit sich Interessierte ein eigenes Bild von den unterschiedlichen Modellen machen können, sind hier die bereits öffentlich gewordenen Konzepte zum Nachlesen hinterlegt.
Bericht über das Konzept des Reservistenverbandes vom 12. Juli 2010
FDP-Konzept vom 15. Juli 2010 als PDF-Datei
SPD-Konzept vom 21. Juli 2010 (Kurzform) als PDF-Datei
DBwV Attraktivitätsagenda 2011 vom 24. Juni 2010 als PDF-Datei
Detlef Struckhof
Symbolbild: Die Soldaten der Bundeswehr
warten auf die Entscheidungen der Politik
(Foto: Barbara Damm)