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„Zögern Sie nicht, Ihre Anträge auf Amtshilfe zu stellen“

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich beim Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (KdoTerrAufgBw), im Gesundheitsamt Reinickendorf sowie in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen einen Eindruck über die Hilfe- und Unterstützungsleistungen der Bundeswehr verschafft.

Besuch an der Basis der Amtshilfe: Eine Soldatin misst im Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin die Temperatur bei Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Foto: Bundeswehr/Torsten Kraatz

amtshilfecoronaviruscovid-19

Das KdoTerrAufgBw koordiniert die Hilfeleistungen der Bundeswehr. Kommandeur Generalmajor Carsten Breuer ist mit seinen Soldatinnen und Soldaten für die Führung der territorialen Verbindungsorganisation verantwortlich. Somit übernimmt das Kommando in der Corona-Pandemie die beratende und koordinierende Funktion der territorialen Verbindungsorganisation der Bundeswehr und kann dabei bereits auf eingespielte Verfahren und bestehende Kommunikationsbeziehungen zurückgreifen. Insgesamt umfasst das Hilfeleistungskontingent der Bundeswehr in Deutschland 37.000 Frauen und Männer (20.000 Hilfeleistung, 17.000 Sanität). Seit zehn Monaten werden im KdoTerrAufgBw alle Hilfeleistungen geplant, so dass die Bundeswehr schnell und verzugslos unterstützen konnte, wo sie gebraucht wurde.

Im Lagezentrum sprach die Ministerin mit den Soldatinnen und Soldaten des Kommandos über die Herausforderungen und Belastungen, die die Amtshilfeaufgabe mit sich bringen. So konnte sie im Lagezentrum des Kommandos unmittelbar erleben, wie die Schnelltestungen in den Alten- und Pflegeheimen koordiniert werden, bis freiwillige Hilfskräfte die Aufgabe übernehmen. Die Verteidigungsministerin machte deutlich: „Gerade die Schwächsten brauchen jetzt in der Pandemie unsere Hilfe.“

Bundeswehr unterstützt in 314 Gesundheitsämtern

Mit diesen Erkenntnissen wurde der Besuch im Gesundheitsamt Reinickendorf fortgesetzt. Hier unterstützen Soldatinnen und Soldaten bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. Insgesamt ist die Bundeswehr in 314 Gesundheitsämtern aus allen 16 Bundesländern mit rund 5.400 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz.
Auch hier bekam die Ministerin im Gespräch mit den Soldatinnen und Soldaten und den Angehörigen des Gesundheitsamtes ein sehr positives Feedback über die Zusammenarbeit.

Letzte Station des Besuchs war die Pflegeeinrichtung Vivantes Betreutes Wohnen in Alt-Wittenau. Die Alten- und Pflegeeinrichtungen haben sich als wichtiger Ansatzpunkt für die Pandemiebekämpfung gezeigt. Deshalb steht die Bundeswehr bereit, in Alten- und Pflegeheimen kurzfristig mit bis zu 10.000 Soldatinnen und Soldaten zu unterstützen, wenn die Länder und Kommunen diese Hilfe in Anspruch nehmen möchten. Schon jetzt hat sich die Zahl der Soldatinnen und Soldaten, die in Alten- und Pflegeheimen bei den Schnelltests unterstützten auf 750 verdoppelt. Das Verteidigungsministerium rechnet mit einer weiteren Verdoppelung noch in dieser Woche. Im Gespräch mit der Geschäftsführung der Pflegeeinrichtung wurde noch einmal deutlich, dass in der Corona-Pandemie die Arbeit allein durch die hauptamtlichen Pflegekräfte nicht zu schaffen ist.

Längster Hilfseinsatz in der Geschichte

Kramp-Karrenbauer: „Der Corona-Hilfseinsatz ist bereits jetzt der am längsten andauernde Unterstützungseinsatz der Bundeswehr im Inland in solch einer Größenordnung, den wir in unserer 65-jährigen Geschichte jemals erlebt haben. Uns ist wichtig, alle Unterstützungsersuchen der zuständigen Behörden zu erfüllen, solange wir die geeigneten Frauen und Männer sowie das Gerät und Material dafür haben und es uns rechtlich möglich ist. Wir werden so lange unterstützen, wie wir gebraucht werden. Zögern Sie nicht, Ihre Anträge zu stellen.“

Zum Abschluss ihres Besuchs bedankte sich die Ministerin bei den Soldatinnen und Soldaten für ihre Tatkraft zur gemeinsamen Bewältigung der Pandemie. Als „helfende Hände“ und mit Schnelltests entlasten sie Pflegepersonal und bieten den Bewohnern einen größtmöglichen Schutz.

Zahlen und Fakten zur Amtshilfe

Die Bundeswehr hat von Beginn der Pandemie an mit ihren „helfenden Händen“ bereitgestanden. Derzeit sind rund 14.400 Bundeswehrangehörige in die Amtshilfe eingebunden, um den „Kampf gegen die Pandemie“ zu unterstützen. Insgesamt wurden bisher 3.567 Hilfeleistungsanträge an die Bw gerichtet, von denen ca. 85 Prozent positiv beschieden werden konnten. Der Schwerpunkt bei den Unterstützungsleistungen der Bundeswehr liegt bei der Nachverfolgung von Infektionsketten in allen 16 Bundesländern. Hierzu unterstützen 5.473 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Angehörige der Bundeswehr in 314 Gesundheitsämtern.

Die Bundeswehr unterstützt 123 Impfzentren mit bis zu 1.646 gebilligten Kräften. 61 Krankenhäuser in neun Bundesländern werden mit insgesamt 721 Soldatinnen und Soldaten unterstützt. Weiterhin unterstützen insgesamt 1.037 Soldatinnen und Soldaten in 244 Alten- und Pflegeeinrichtungen in 13 Bundesländern. Zudem unterstützen derzeit 349 Soldatinnen und Soldaten bei Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen. Darüber hinaus werden derzeit in 22 Fällen Hilfeleistungen durch Bereitstellung von Liegenschaftsanteilen mit Schwerpunkt zur Einlagerung von Sanitätsmaterial, persönlicher Schutzausstattung sowie Desinfektionsmittel wahrgenommen. [Stand: 22. Januar]

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