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Mo­nat­lich in­for­mie­ren wir un­se­re Mit­glie­der mit der loyal über si­cher­heits­po­li­ti­sche The­men. Ab so­fort kön­nen Mit­glie­der auch im Be­reich Ma­ga­zin die darin auf­ge­führ­ten Ar­ti­kel lesen!

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Der Ver­band der Re­ser­vis­ten der Deut­schen Bun­des­wehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mit­glie­der. Wir ver­tre­ten die Re­ser­vis­ten in allen mi­li­tä­ri­schen An­ge­le­gen­hei­ten.

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Gast­kom­men­tar: „We­ni­ger Formal­dienst“

Ist der Formal­dienst, der auch heute noch wich­ti­ger Be­stand­teil der mi­li­tä­ri­schen Aus­bil­dung ist, an­ge­sichts der Her­aus­for­de­run­gen mo­der­ner Kriegs­füh­rung noch zeit­ge­mäß? Ilhan Akcay, Sol­dat der Fall­schirm­jä­ger­trup­pe, fin­det: Nein.

Ilhan Akcay, Ober­leut­nant der Fall­schirm­jä­ger­trup­pe.

Il­lus­tra­tio­nen: Ste­fan Bach­mann

Es ist eine Sze­ne­rie, die vie­len von uns ver­traut ist: Eine Grup­pe Sol­da­ten be­wegt sich auf einem Pa­ra­de­platz in prä­zi­ser For­ma­ti­onn, ge­lei­tet von Kom­man­dos. Formal­dienst ist ein Be­stand­teil der mi­li­tä­ri­schen Aus­bil­dung, der nicht weg­zu­den­ken ist. Ab­ge­lei­tet aus dem Ex­er­zie­ren, war er ein we­sent­li­cher Be­stand­teil der Aus­bil­dung zur Li­ni­en­tak­tik des 18. Jahr­hun­derts. Dabei wur­den die Trup­pen in par­al­le­len Li­ni­en auf­ge­stellt, um eine große Feu­er­kraft zu er­zie­len. Ent­schei­dend für den Er­folg war somit der Drill schnel­ler und prä­zi­ser Be­we­gun­gen in For­ma­ti­on. Die Sol­da­ten muss­ten sehr dis­zi­pli­niert sein, um die Linie zu hal­ten und das Feuer auf den Geg­ner zu er­öff­nen. Ul­ti­ma­ti­ver Ge­hor­sam war nötig. Die Wei­ter­ent­wick­lung von Feu­er­waf­fen und der Ein­satz von Ar­til­le­rie mach­ten die Li­ni­en­tak­tik schlie­ß­lich im Laufe des 19. Jahr­hun­derts ob­so­let.

Im Ver­gleich dazu ist das mo­der­ne Ge­fecht ge­prägt durch Mo­bi­li­tät, Fle­xi­bi­li­tät und An­pas­sungs­fä­hig­keit. Ein­hei­ten und Ver­bän­de wer­den nicht mehr in star­ren For­ma­tio­nen auf­ge­stellt, son­dern gehen selbst­stän­dig in De­ckung, be­we­gen sich ge­län­de­an­ge­passt und nicht in ex­ak­ten Li­ni­en. Und vor allem: mo­der­ne Sol­da­ten sol­len nicht auf Be­feh­le war­ten, son­dern selbst­stän­dig im Sinne der Füh­rung han­deln. All diese Dinge ste­hen im Ge­gen­satz zur Li­ni­en­tak­tik und somit auch zum Formal­dienst.

Das, was geübt wird, prägt sich auch ein. Beim Formal­dienst ler­nen Sol­da­ten Be­feh­le ohne Nach­fra­ge zu be­fol­gen und dass schö­ne geo­me­tri­sche For­men wich­ti­ger sind als Prak­ti­ka­bi­li­tät.Doch in einer schnell­le­bi­gen und sich stän­dig än­dern­den Ge­fechts­la­ge ist es wich­tig, fle­xi­bel und an­pas­sungs­fä­hig zu sein, un­kon­ven­tio­nell zu den­ken und sich nicht von der Äs­the­tik ex­ak­ter Kar­rees ab­len­ken zu las­sen.

An­ge­sichts be­grenz­ter Res­sour­cen, ins­be­son­de­re knap­per Zeit, soll­ten wir un­se­re Aus­bil­dung auf die best­mög­li­che Vor­be­rei­tung un­se­rer Sol­da­ten für das Ge­fechts­feld kon­zen­trie­ren und die Zeit für Formal­dienst mi­ni­mie­ren. Alles, was ver­meint­lich durch Formal­dienst ver­mit­telt wird, wie Dis­zi­plin und Zu­sam­men­halt, kann bes­ser im Ge­fechts­dienst, mit Bezug zur Rea­li­tät, ver­mit­telt wer­den. Wir brau­chen nicht den Sol­da­ten und die Sol­da­tin, die still­ste­hen und sich exakt be­we­gen kön­nen, wenn der Füh­rer der Pa­ra­de­auf­stel­lung das be­fiehlt. Wir brau­chen Sol­da­ten, die selbst­stän­dig und ohne Su­per­vi­si­on Auf­trä­ge im Sinne der über­ge­ord­ne­ten Füh­rung er­fül­len. Wir soll­ten also mehr Ge­fechts­dienst und we­ni­ger Formal­dienst wagen.

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