Seit über 10 Jahren ist die Reservisten-Arbeitsgemeinschaft Militärgeschichte Celle aktiv mit Vortragsabenden und Exkursionen. Für Militärgeschichte ist die alte Garnisonstadt Celle schon immer ein wichtiger Standort gewesen. Im Bomann-Museum befindet sich die größte Uniformsammlung der Königlich Deutschen Legion in den Befreiungskriegen und der alten hannoverschen Armee. Im Garnisonmuseum befinden sich Uniformen, Waffen und Ausrüstungsstücke der deutschen Armeen seit 1871 bis zur Bundeswehr und der seit 1945 in Celle stationierten britischen Truppenteile. Dazu kommt in unserem Gebiet das Panzermuseum in Munster, das einen für Deutschland einmaligen Überblick über die Entwicklung der Panzertruppen bietet.
Mit diesen Museen arbeitet die RAG Militärgeschichte zusammen und ergänzt dieses durch regelmäßige Vortragsabende. Diese behandeln sowohl regionale Themen wie das Kriegsgefangenenlager für Offiziere im 1. Weltkrieg im Celler Schloß oder die Celler Kasernen (die Heidekaserne war eine der größten preußischen Infanteriekasernen und ist jetzt das Neue Rathaus), dazu landesgeschichtliche Themen wie die hannoverschen Kurfürsten und Könige, als auch allgemeine militärhistorische Fragen und Vorgänge von der Varusschlacht bis zum 2. Weltkrieg.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf militärhistorischen Exkursionen zu Museen, Festungen und Schlachtfeldern. Celle selbst war auch eine Festung, wovon aber leider fast nichts erhalten ist. So wurden natürlich die näheren Festungen Dömitz an der Elbe (eine ab 1558 erbaute mecklenburgische Grenz- und Zollfestung) und Minden (eine ehemals große preußische Festung mit vielen erhaltenen Festungsbauten und dem Preußenmuseum) besucht. Mehrtägige Bus-Exkursionen führten in den letzten Jahren zu den Festungsstädten Ingolstadt, Koblenz und Ulm. Ingolstadt hat außer vielen Bauten aus der Festungszeit auch das für Militärhistoriker einzigartige bayrische Armeemuseum. In Koblenz konnte auch die Museumsnacht in der Wehrtechnischen Studiensammlung des BWB mit vielen Vorführungen erlebt werden. Dresden mit dem Militärhistorischen Museum und der Festung Königstein an der Elbe, das Fort Grauerort bei Stade, der Ostwall (Oder-Warthe-Bogen) in Polen waren weitere Ziele wie auch die ehemalige preußische Hauptfestung Magdeburg mit erhaltenen Festungsteilen und dem Museum.
Militärhistorisch interessant sind besonders Schlachtfelder mit ihren Denkmälern, Gräbern und Museen. So führte die erste Bus-Exkursion im Jahr 2000 nach Bad Langensalza in Thüringen, wo die hannoversche Armee 1866 zwar ihre letzte Schlacht gegen preußische Truppen gewann, aber am nächsten Tag vor der Übermacht kapitulieren mußte. Vor dem Hannoverander-Denkmal auf dem alten Friedhof wurde ein Kranz niedergelegt zur Erinnerung an die vielen Gefallenen dieser Schlacht. Weitere Besuche führten u. a. zu den Schlachtfeldern und Museen der Varusschlacht bei Kalkriese, Höchstädt (Sieg des Prinzen Eugen und des Herzogs von Marlborough gegen Franzosen und Bayern 1704), Jena (Sieg Napoleons 1806), Leipzig, Waterloo und Eben Emael in Belgien. Kleinere Schlachtfelder in der näheren Umgebung wurden auch gewürdigt wie Sievershausen südlich Burgdorf (1553, eine der verlustreichsten Schlachten vor dem 30-jährigen Krieg), Essel bei Schwarmstedt (wo vom 9.-12.4.1945 in schweren Kämpfen britische Truppen aufgehalten wurden) und Stadensen bei Uelzen, wo in der Nacht zum 15.4.1945 die letzte Panzerschlacht in Norddeutschland auch viele zivile Opfer forderte.
Über die Beteiligung von Kameraden auch aus anderen Kreisen und interessierten Bürgern würde sich die RAG Militärgeschichte freuen.
i.d.R. am 2. Mittwoch des Monats um 19.30 Uhr in der OHG der Immelmann-Kaserne/ Flugplatz Celle-Wietzenbruch)