Erstes Sicherheitspolitisches Forum Berlin
Der Reservistenverband und die Deutsche Atlantische Gesellschaft haben mit Unterstützung der Bundesakademie für Sicherheitspolitik am Mittwoch erstmals das „Sicherheitspolitische Forum Berlin“ veranstaltet. Zwei gemischte Gesprächsrunden aus Politik, Wissenschaft und Militär führten den Dialog unter der Fragestellung „Brauchen wir mehr Staatsbürgerschaftliches Engagement? – Einführung eines Freiwilligendienstes oder einer Dienstpflicht“.
„Die rasche Aussetzung der Wehrpflicht war ein Fehler“, sagte der Präsident des Reservistenverbandes Roderich Kiesewetter MdB. Seither leide nicht nur die Bundeswehr, sondern auch die „Blaulichtorganisationen“ wie Freiwillige Feuerwehren und Technisches Hilfswerk an Nachwuchsmangel. Der Reservistenverband vertritt daher die Einführung einer smarten Dienstpflicht, die klassische Anreize schafft, dabei aber flexibel bleibt. Christian Faul, Vizepräsident für Sicherheitspolitische Bildung, stellte klar: „Wer Verantwortung für die Gesellschaft übernimmt, versteht sich als Teil dieser Gemeinschaft.“
Politische und praktische Erfahrung gefragt
In der ersten Podiumsdiskussion beleuchteten sicherheitspolitisch versierte Vertreter aller Bundestagsparteien sowie der FDP die politische Dimension des Themas. Dabei wurden sowohl die Notwendigkeit, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, als auch die Schwierigkeiten bei der Umsetzung eines Pflichtjahres konstatiert. In der folgenden Expertenrunde wiesen Hans-Ulrich Jörges, Mitglied der Chefredaktion der Zeitschrift Stern, sowie der Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn auf das Desinteresse der Gesellschaft an den Belangen der Bundeswehr hin. Diese Entwicklung habe direkt nach Aussetzung der Wehrpflicht begonnen; dabei, betonte Wolffsohn, sei gerade der Wehrdienst ein „demokratischer Fortschritt“ gewesen, da Pflicht zur militärischen und das Recht der politischen Teilhabe zusammengehörten.
Wissenschaftliche Studie als Ergänzung des Dialogs
Kiesewetter plädierte für eine Studie, die Dauer, Umfang und konkrete Ziele eines Pflichtdienstes ermitteln solle. Aus Sicht des Reservistenverbandes gehörte zu den zahlreichen Einsatzmöglichkeiten auch ein neuer Wehrdienst. Diese Studie solle die unter anderem vom „Sicherheitspolitischen Forum Berlin“ angestoßene gesellschaftliche Diskussion begleiten und flankieren. Faul betonte in seinem Schlusswort: „Wir als Reservistenverband werden weiter darüber nachdenken, wie eine smarte Dienstpflicht aussehen könnte.“
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Informationen zum Reservistenverband
Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. (VdRBw) – so der satzungsgemäße Name des Reservistenverbandes – tritt mit seinen Reservisten aktiv für die freiheitliche demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ein. Seit mehr als einem halben Jahrhundert steht der Verband loyal an der Seite der Bundeswehr. Rund 110.000 Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich in der Erfüllung ihres parlamentarischen Auftrages als Mittler für die Belange der Streitkräfte in der Gesellschaft.