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Parlamentarischer Abend des Reservistenverbandes mit Verteidigungsminister Boris Pistorius




Berlin – „Ohne die Reserve geht es nicht!“ war das Motto des diesjährigen Parlamentarischen Abends des Reservistenverbandes in Berlin. Rund 350 Gäste aus Politik, Bundeswehr und Gesellschaft waren zu der Veranstaltung in die Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund gekommen. Die Festrede hielt Verteidigungsminister Boris Pistorius.

Verbandspräsident Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg stellte in seiner Begrüßungsrede insbesondere die herausgehobene Rolle der Reserve in der Bündnis- und Landesverteidigung als starker Partner der Bundeswehr heraus. „Das Ziel der Grundbeorderung kann nur dann erreicht werden, wenn die Reserve als Ganzes gesehen wird“, hob Sensburg hervor. „Für mich ist die Reserve in der Gesamtheit wichtig, von den Beorderten über die Unbeorderten bis hin zu den lebenserfahreneren Kameradinnen und Kameraden.“ Wenn es darum gehe, den Verteidigungswillen zu stärken, spiele die Reserve mit rund 10 Millionen Männern und Frauen, die einmal bei der Bundeswehr gedient haben, eine wichtige Rolle, argumentierte Patrick Sensburg. Die lebenslange Betreuung der Reservistinnen und Reservisten sei die Aufgabe des Reservistenverbandes. „Deshalb freut es mich, dass Sie uns unterstützen, dass wir unsere Arbeit machen können und uns Rückhalt geben“, sagte der Verbandspräsident an die anwesenden Bundestagsabgeordneten gerichtet.

Sensburg bekräftigte, dass die Bundeswehr nur verteidigungsfähig sei, wenn die Reserve mitgedacht werde. Die Rolle der Reserve sei allerdings in der neu herausgegebenen Nationalen Sicherheitsstrategie offenbar nicht mitgedacht worden. Dass sie darin keine Erwähnung findet, kritisierte der Präsident des Reservistenverbandes und bot gleichzeitig die Unterstützung des Verbandes an, die Position der Reserve in entsprechende Grundlagendokumente einzubringen.

Auch Bundesminister Pistorius machte in seiner Rede deutlich, dass die Reserve unverzichtbar für die Aufgabenerfüllung der Bundeswehr ist: „Ja es stimmt. Ohne Reserve geht es nicht. Mit Reserve geht Vieles besser. Nur mit Reserve sind die Streitkräfte vollständig.“ Wir müssen die Reserve befähigen, selbstständig oder zusammen mit der aktiven Truppe, das gesamte Aufgabenspektrum zu erfüllen“, so Verteidigungsminister Pistorius während seiner Rede. Mit der Grundbeorderung habe die Bundeswehr in den vergangenen Jahren eine Grundlage für eine aufwuchsfähige Reserve geschaffen. Dieses Konzept müsse nun mit Leben gefüllt werden. Dazu gehöre, dass die Reserve entsprechend ausgestattet wird, verdeutlichte Verteidigungsminister Pistorius. Weiterhin versprach Pistorius bei der Beschaffung von Ausrüstung für die Reserve, wie für die Bundeswehr allgemein, die Regeln auf den Prüfstand zu stellen. Wo nötig, sollen nach Aussage des Ministers Bürokratiehürden abgebaut werden.

Verleihung des Medienpreises Goldener Igel

Im Rahmen des Parlamentarischen Abends wurde der Medienpreis Goldener Igel verliehen. In den Kategorien Print, Rundfunk und Internet wurden herausragende journalistische Arbeiten zum Thema Bundeswehr und Reserve ausgezeichnet. Zudem wurde ein Sonderpreis für das RAP-Projekt „Krieg im Kopf“ von Stephan Kremer vergeben, in welchem der Künstler seine PTBS-Erkrankung auf seine ganz eigene Art und Weise verarbeitet und einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Ausgezeichnet wurden weiterhin in der Kategorie Print Johannes Böhme mit seinem Beitrag „Die andere Seite der Medaille“, der in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist, sowie Roland Schulz mit dem Beitrag „Waffenstillstand“ ebenfalls aus der Süddeutschen Zeitung, der MDR- Podcast von Tim Deisinger mit Generalleutnant a.D. Erhard Bühler „Was tun, Herr General“ sowie die eindrucksvolle TV-Dokumentation „Soldaten“ von Willem Konrad und Christian von Brockhausen.

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