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Parlamentarischer Abend des Reservistenverbandes mit Verteidigungsminister Boris Pistorius




Berlin – Rund 350 geladene Gäste aus Politik, Bundeswehr, Gesellschaft und Wirtschaft kamen am Dienstagabend in die Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund in Berlin. Die Festrede hielt Verteidigungsminister Boris Pistorius, der ankündigte, in den kommenden Wochen einen ersten Vorschlag zur Wiedereinführung der Wehrpflicht zu unterbreiten.

Unter den zahlreichen Gästen waren mehr als 100 Abgeordnete des Deutschen Bundestags. „Danke für die parlamentarische Unterstützung“, freute sich der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg. Für den Reservistenverband sei es wichtig, ein offenes Ohr im Bundestag zu haben, so Sensburg. Dass für Durchhaltefähigkeit und Deterrence, das heißt glaubwürdige Abschreckung, die Reserve unverzichtbar ist, sei angekommen. „Dennoch liegen noch viele Aufgaben vor uns. Es ist eine Chance, dass die Heimatschutzregimenter nun dem Heer unterstellt werden. Wir müssen das aber auch so ausgestalten, dass es effektiv ist und dass der Heimatschutz gut aufgehoben ist“, mahnte Oberst d.R. Sensburg. Er warf die Idee eines Territorialheeres in den Raum. Zudem kündigte er weitere Vorschläge an, wie die Reserve und die Strategie der Reserve weiterzuentwickeln. Der Präsident des Reservistenverbandes betonte, dass zur glaubwürdigen Abschreckung eine funktionierende Zivile Verteidigung gehöre. Es brauche junge Männer und Frauen, die nicht nur ihren Dienst in den Streitkräften, sondern auch bei den Feuerwehren verrichten. So wie die Streitkräfte würde der Zivilschutz von einer Wehrpflicht profitieren. „Ohne eine Wehrpflicht geht es nicht. Sie ist eine beständige Quelle für Reservistinnen und Reservisten und deshalb werden wir nicht müde werden, für sie zu trommeln“, sagte Verbandspräsident Sensburg.

Verteidigungsminister Boris Pistorius griff Eingangs das Zitat des Präsidenten auf: „Ohne Reserve geht es nicht“. Er sprach sich während seiner Rede für eine angepasste Form des Wehrdienstes aus, die „flexibel und skalierbar ausgestaltet sein muss“. Er sehe ein wachsendes Bewusstsein für dieses Thema in der Gesellschaft: „Wir werden ohne eine Diskussion um die Wehrpflicht nicht auskommen. Den Reservistinnen und Reservisten kommt dabei eine wichtige Scharnierfunktion zu.“ Der Verteidigungsminister erläuterte, dass in seinem Ministerium bereits an dem ersten Schritt gearbeitet werde: Wehrersatzstrukturen. Diese Strukturen wurden in den vergangenen 30 Jahren komplett abgebaut. „Wir müssen die Leute kennen, an sie herankommen und wissen, welchen Status sie haben. Es ist nun die Zeit gekommen, das zu reparieren“, sagte Boris Pistorius. „Ich danke dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr. Er ist ein wichtiges Sprachrohr in die Gesellschaft. Ihre Anregungen sind hochwillkommen“, so Pistorius weiter.

ENDE DER MELDUNG

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